Bürgerliste schlägt trotz Hausbauplänen Anmietung der verlassenen Kirche in Singen vor
Wie berichtet hatte die Gemeinde Remchingen nach dem Umzug des Polizeipostens das alte Forsthaus am Ende der Wilferdinger Hauptstraße gegenüber vom Rathausneubau erworben. Einstimmig erteilte der Gemeinderat am Donnerstagabend grünes Licht für den Umbau zum vorübergehend dringend benötigten Kindergarten.
Die Umbaukosten des denkmalgeschützten Gebäudes zur Nutzung für bis zu 25 Kinder schätzt die Gemeinde vorbehaltlich weiterer Forderungen der Baugenehmigung und des Denkmalschutzes auf 240 000 Euro. Die Maßnahmen sollen bis Ende der Sommerferien 2022 von statten gehen: „Wenn es gut läuft, ertönt dann ab September Kinderlärm im alten Forsthaus“, erklärte Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon.
Grünes Licht hatte zuvor auch der Bauausschuss für den Bauantrag der Neuapostolischen Kirche gegeben, anstelle der im September entwidmete Kirche in Singen vier Reihenhäuser mit Stellplätzen zu errichten. Volker Bräuninger (SPD) und Till Siegenthaler (Grüne) verwiesen auf die ungünstige Einfahrt der Stellplätze am schmalen und noch dazu steilen Herrensteg und schlugen vor, möglicherweise auf eine Überdachung zu verzichten. Wie berichtet hatte die Kirche erklärt, ein mögliches Bauvorhaben zunächst prüfen zu wollen – ob und von wem es realisiert werde, habe die Kirchenleitung noch nicht entschieden.
Wolfgang Oechsle (Bürgerliste) regte daher an, die Kirche zur Schaffung weiterer Kindergartenplätze anzumieten. „Erst schlagen Sie dafür das alte Rathaus in Singen vor und kurz darauf die Kirche – können Sie uns mal eine klare Linie aufzeigen?“, fragte Marianne Butz (CDU), woraufhin Oechsle konterte: „Es ist sicher besser, man hat zwei Lösungsvorschläge als überhaupt keinen.“
Kämmerer Gerd Kunzmann verwies darauf, dass die Gemeinde ohnehin bereits nach Kirchenschließung das Gespräch mit den zuständigen Ansprechpartnern gesucht und Interesse bekundet habe. Till Siegenthaler (Grüne) erfuhr auf Nachfrage, dass die Gemeinde im Falle eines Verkaufs das Vorkaufsrecht habe.
Während Felix Casper (CDU) im Rahmen der anstehenden Aufwertung der Nöttinger Ortsdurchfahrt vorschlug, die Bushaltestelle am Sägewerk einzubeziehen und besser zu beleuchten, regte sein Fraktionskollege Hans Zachmann eine Reinigung der Solarmodule des Wilferdinger Solarparks für eine effizientere Ausnutzung an.
jza.