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11. September 2023

Auf dem Schultes-Schreibtisch sucht man vergeblich nach Aktenbergen

Nach fast 30 Jahren als Bürgermeister-Stellvertreter bleibt das Amt nach wie vor spannend für Kurt Ebel


Die „Elefantenherde“ hat Reißaus aus dem Remchinger Rathaus genommen. Luca Wilhelm Prayon hat sein privates Gemälde mit ins Gepäck in den Bodenseekreis gepackt. Doch die Wand im Bürgermeister-Amtszimmer blieb nicht lange leer: Mit einer Visualisierung des neuen Kinder- und Jugendcampus hat Julia Wieland schon vor ihrem Amtsantritt Mitte September neue Akzente gesetzt. Auch ein zweiter Monitor steht schon auf dem Schultes-Schreibtisch, auf dem man momentan vergeblich nach unerledigten Aktenbergen sucht. Nicht, weil im Sommer nichts los wäre in der Gemeinde, sondern weil die Noch-Huchenfelder Ortsvorsteherin schon vor Amtsantritt regelmäßig im Rathaus vorbeischaut – und insbesondere auch dank der Vertretung durch Kurt Ebel.

„Schon in der Schule waren es meine Klassen gewohnt, dass sie die Klausuren zur nächsten Stunde zurückbekommen und auch bei politischen Stellungnahmen kann ich es mir nicht leisten, dass etwas auf dem Schreibtisch anwächst“, verdeutlicht das kommunalpolitische Urgestein, das momentan täglich im Rathaus ist und dazwischen das Tablet zu Hause fest im Blick hat, „Dazu haben wir eine funktionierende Verwaltung, auf die man sich verlassen kann.“ Zusammengerechnet ist Ebel schon fast 30 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister-Stellvertreter. Damit hat der 72-Jährige pensionierte Oberstudienrat jede Menge Routine. „Trotzdem ist kein Tag wie der andere und das Amt noch immer eine wirklich spannende Geschichte“, freut sich Ebel, für den die aktuelle Periode außergewöhnlich ist: Schließlich darf er gerade 16 Wochen am Stück lang ran – und damit noch länger als Anfang der Neunzigerjahre, als er Altbürgermeister Wolfgang Oechsle krankheitsbedingt über 13 Wochen vertreten hatte. Zwischen Oechsle und Prayon gab es aufgrund des Ruhestandes keine Übergangszeit.

Dabei war Ebel in seiner Jugend „meterweit weg“ von der Kommunalpolitik, wie er sich erinnert – trotz familiärer Bindung zum damaligen Singener Altbürgermeister und Ehrenbürger Fritz Ebel, der der Cousin seines Vaters war. Das kommunalpolitische Fieber hat ihn erst so richtig gepackt, als er Lehrer am Pforzheimer Fritz-Erler-Gymnasium wurde und mit seiner Frau Anita nach Singen zog. 1982 wurde er prompt für die CDU in den Gemeinderat gewählt, dem er bis heute ebenso viel Herzblut schenkt wie seit Jahrzehnten dem Kreisrat und Regionalverband. Darüber hinaus ist er Naturschutzbeauftragter des Enzkreises. Seit 1989 wählte ihn der Remchinger Rat immer wieder zum Stellvertreter – mit einer Unterbrechung von 1994 bis 1999 durch Bernd Müller (SPD).

Auch wenn Ebel und Oechsle keine besten Freunde seien – ab der zweiten Periode bekam Ebel ein separates Büro für die Vertretungszeit, erst bei Prayon durfte er zurück ins Amtszimmer – lief die fachliche Zusammenarbeit stets auf Augenhöhe: „Es ging uns beiden darum, die Gemeinde vorwärts zu bringen, das haben wir stets gut hinbekommen.“ Höhepunkte seien gleich zu Beginn die gemeinsamen Verhandlungen um die Stadtbahntrasse gewesen und auch im schulischen Bereich konnten sie viel voranbringen. Seine Unterrichtsfächer prägen Ebel bis heute auch in den Gremien, in denen er stets danach strebt, Ökologisches und Ökonomisches in Einklang zu bringen. Dabei motivieren ihn stets die Begegnungen mit den Menschen – ob im Rathaus, bei Jubiläumsbesuchen oder auf der Straße. Auch wenn man ihm Entscheidungsfreudigkeit zuspreche und der Gestaltungsspielraum im Tagesgeschäft seine Aufgabe spannend mache, stünde gerade vor unaufschiebbaren wichtigen Entscheidungen der Austausch mit der Verwaltung und den anderen Stellvertretern und Räten an erster Stelle: „Da gab es von mir noch nie irgendwelche einsamen Beschlüsse, das wäre völlig am Ziel vorbei.“

Dankbar ist er neben dem Rückhalt aus der Bürgerschaft dafür, dass ihm seine Frau Anita – mit der er 2023 Goldene Hochzeit feiern durfte – stets den Rücken stärkt: „Da musste ich immer wieder Abbitte leisten, wenn sie alleine mit den vier Kindern zu Hause war oder sich bis heute ruhig und höflich ums Telefon kümmert.“ Gerne auch weiterhin – denn aus heutiger Sicht möchte Ebel eine Runde weitermachen und sich 2024 erneut zur Wahl im Gemeinde- und Kreistrat stellen: „So lange mich die Bürger wählen, macht mir das große Freude.“ Zumal es in Remchingen mit dem Flächennutzungsplan, vielen geplanten Investitionen und der neuen Bürgermeisterin spannend bleibt: „Nach unseren regen Gesprächen bin ich mir absolut sicher, dass Frau Wieland einen Vollstart hinlegen wird“, ist Ebel zuversichtlich und freut sich auf die Zusammenarbeit, „Mir war es wichtig, ihr von Anfang an mein Erfahrungswissen anzubieten, aber es nicht aufzudrängen oder sie überzeugen zu wollen.“

jza

Mit Leib und Seele engagiert sich Kurt Ebel nicht nur für die Remchinger Kommunalpolitik, sondern auch für den Enzkreis und Regionalverband. Aktuell führt er die Remchinger Amtsgeschäfte bis zum Amtsantritt von Julia Wieland am 18. September. Foto: Zachmann

Mit Leib und Seele engagiert sich Kurt Ebel nicht nur für die Remchinger Kommunalpolitik, sondern auch für den Enzkreis und Regionalverband. Aktuell führt er die Remchinger Amtsgeschäfte bis zum Amtsantritt von Julia Wieland am 18. September. Foto: Zachmann

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