Hätte sie geahnt, was für ein Trost noch kommen würde, wäre sie mit sich weniger hart gewesen.
Während der Großen Depression wird das Findelkind Lila von der Wanderarbeiterin Doll aufgenommen und großgezogen. In einer rauen Welt und einer unsicheren Zeit geben die beiden sich emotionalen Halt. Als Doll stirbt, verdingt sich Lila – inzwischen erwachsen – eine Weile als Hure, bis sie wieder ein Nomadenleben aufnimmt. Irgendwann begegnet sie dem sehr viel älteren Prediger John und zwischen diesen beiden Menschen, die vordergründig gar nicht zusammenzupassen scheinen, entwickelt sich große Zuneigung und Liebe.
Das könnte ganz furchtbarer Kitsch sein, ist es aber nicht. Denn Marilynne Robinson – Pulitzer-Preisträgerin und übrigens eine von Obamas Lieblingsautorinnen – ist eine wirkliche Könnerin. Ohne immer ganz in der Chronologie zu bleiben, schreibt sie aus Lilas Perspektive in einer Art poetischer Umgangssprache. Dass sie gläubige Protestantin ist, merkt man dem Buch an, denn Religion ist oft ein Thema in den Gesprächen.
Der Buchtipp wurde uns von Elisabeth Nagel (LiteraDur) bereitgestellt.