Ich bin der Name der Stimme und die Stimme des Namens
Ich finde, man muss nicht im kirchlichen Sinne religiös sein, um Jesus interessant zu finden. Wenn es eine Geschichte so lange Zeit wert ist, erzählt zu werden, dann ist das doch sehr beachtlich. Sue Monk Kidd erzählt die Geschichte von Ana, die privilegiert in einer wohlhabenden jüdischen Familie aufwächst und ihrer Zeit weit voraus ist.
Sie lernt lesen und schreiben und ist ein absoluter Freigeist, mag sich nicht damit abfinden, dass für Frauen Bildung, Spiritualität und Selbstbestimmung nicht vorgesehen sind. Sie begegnet Jesus und dieser erkennt in ihr eine Gefährtin auf Augenhöhe. Sue Monk Kidd zeichnet einen zutiefst humanen, empathischen und radikal pazifistischen Menschen und niemals ist da auch nur ein Hauch von Blasphemie.
Dieses Buch habe ich verschlungen, es gibt so vielen Frauen eine Stimme, die wohl niemals gehört wurden oder werden und die gut vorstellbar aus den Geschichtsbüchern getilgt wurden bzw. nie zu Wort kamen. Einfach nur, weil sie Frauen waren - oder sind.
Der Buchtipp wurde uns von Birgit Rupp (LiteraDur) bereitgestellt.