Die Posaunenmusik in die Wiege gelegt bekommen

Für Einkaufsvielfalt sorgten die Geschäfte entlang der Wilferdinger Hauptstraße auch während der Pandemie – beispielsweise auf Bestellung und auf Abstand. Den geselligen Austausch und das Begegnen zwischen den Regalen vermissten die Kunden in dieser Zeit jedoch ebenso wie die Geschäftsleute, weshalb diese nun ein ganzes Konzert auf die Beine stellten. 17 Geschäfte präsentierten am Freitagabend Bläser-Vielfalt in der Remchinger Kulturhalle und setzten dabei einmal mehr aufs Lokale: Für ein hochkarätiges Bühnenprogramm sorgte die Wilferdinger Familie Reuter mit musikalischen Freunden.

Mit 450 Besuchern, viele davon durch kreative Gewinnspiele oder Geschenkaktionen eingeladen von den Geschäften, war die Kulturhalle fast vollbesetzt. Vor dem fröhlichen Austausch im bewirteten Foyer spendeten sie stehenden Applaus und forderten eine doppelte Zugabe von den Bläsern. Die Puste ging ihnen nicht aus, schließlich bekamen sie die Musik quasi schon mit in die Wiege gelegt.

„Unser Opa Theodor Reuter war in den Fünfzigerjahren Pfarrer am Sperlingshof – damit fing alles an“, erinnerte sich Marcus Reuter, „Er hat seine Begeisterung für den Posaunenchor an die Familie weitergegeben.“ So musizieren heute zahlreiche Familienmitglieder im Posaunenchor in der Selbstständigen Evangelisch-Lutherischen (SELK) Sperlingshofgemeinde, blickten beim Konzert in der Kulturhalle aber auch über den Tellerrand hinaus: Geleitet und dirigiert von Marcus Reuter brachten sie nach einer Fanfare schwungvolle Filmmusik auf die Bühne – unter anderem aus „Ben Hur“ und „Der mit dem Wolf tanzt“.

Darauf folgten Konzertstücke der zeitgenössischen Komponisten Johannes Häußler, Enrique Crespo und Stefan Mey, der sich selbst in der SELK-Posaunenarbeit engagiert, wie Christopher Reuter erklärte, der durch durchs Programm begleitete. Nachdem er sein Studium im mit Musik begonnen hat, hat er sich mittlerweile für die Theologie entschieden. Er freut sich über die musikalische Begeisterung der ganzen Familie. Nach einem Pop- und Swing-Teil leitete er zu geistlichen Stücken über: „Ob Reuters oder Friends: Uns alle verbindet, dass wir im Posaunenchor in der Kirche groß geworden sind.“ Dort begleiten viele von ihnen durchs Kirchenjahr, spenden Trost bei Beerdigungen oder in Krankenhäusern und geben das Gotteslob weiter.

„Musik ist eine Sprache, die jeder versteht“, lobte Volker Tornow stellvertretend für die B10-Geschäfte und dankte den Musikern Marcus, Oliver, Roy, Sabrina, Thorsten, Vanessa, Christopher, Mirco, Michael und Sascha Reuter, Stefan Fesenbeck, Frieder Gabriel, Ute Gromer, Johannes Otto, Mathilda Pfatteicher, Jennifer Weber, Ute Gromer, Alexander Dauth, Matthias Gromer, Joachim Osswald, Manuel Wittek, Herbert Dielmann, Simon Köhn und Musikprofessor Matthias Gromer. „Die Begegnungen sind das Salz in der Suppe“, unterstrich Buchhändlerin Barbara Casper beim anschließenden Austausch und auch Einzelhändlerin Bärbel Schäfer freute sich: „Endlich sind wir wieder in der Normalität angekommen.“

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jza