Im Remchinger Ranntal gegen den warmen Wind gespurtet

Der erste sitzt regelmäßig auf „heißen Öfen“, der zweite steht täglich vor ihnen: So verwunderte es nicht, dass Tim Weber und Christian Dihlmann am Samstagnachmittag der brennenden Sonne trotzten und beim Nöttinger Ranntallauf als Schnellste ins Ziel spurteten. Der 37-Jährige Zweiradhändler Tim Weber aus Langenalb (VfB Pfinzweiler) hatte die restlichen 115 Teilnehmer gleich nach dem Startschuss abgehängt und absolvierte die zehn Kilometer lange Strecke in 36:45 Minuten. Der 32-Jährige Wurmberger Bäcker Christian Dihlmann wurde mit 37:51 Minuten Zweiter, gefolgt vom Drittplatzierten Dainius Kuprys mit 38:10 Minuten. Als schnellste Frau – wie sollte es beim Ranntallauf auch anders sein – überquerte die 44-Jährige Carmen Keppler (SV Oberkollbach) nach 42:28 Minuten die vom Publikum umjubelte Ziellinie. Zweitschnellste Frau war ihre Teamkollegin Christiane Wax (47:12 Minuten), dicht gefolgt von Angela Berlin (47:26 Minuten).

„Ich war jahrelang nicht so recht in Form, aber jetzt läuft es bombastisch“, blickte Tim Weber auf seinen dritten Laufsieg in anderthalb Wochen zurück: erst Oberkollbach, dann Calmbach und schließlich Nöttingen. „Wenn man in Form ist, macht einem die dichte Zeitfolge nichts aus – aber viele sind durch Corona aus der Form gekommen“, stellte der 37-Jährige fest, der die Nöttinger Strecke zum ersten Mal im Rennen lief, sich aber gut über ihre Tücken informiert hatte.

Während die ersten fünf Kilometer durchaus steil bergauf verlaufen, geht es anschließend etwas lockerer bergab: „Hinzu kam der warme Gegenwind – im Herbst wäre locker eine Minute weniger drin gewesen.“ Während sich Weber nicht am diesjährigen S-Cup beteiligte, stehen dort nun nach fünf von sechs Läufen die Chancen auf den Cupsieg sehr gut für Christian Dihlmann und Carmen Keppler. „Der letzte Lauf in Serres im Oktober ist ja direkt in meiner Nachbarschaft, da gebe ich natürlich ordentlich Gas“, sieht Dihlmann den Cupsieg schon sicher vor Augen, während sich Keppler überraschen lassen will und sich am meisten über die Einzelsiege freue. Und über das tolle Miteinander mit denen, die sie unterwegs an der Spitze mitgezogen hätten.

„Der Weg ist das Ziel“, lautete derweil die Devise von Bianca Dicker, die mit einem Kostüm aus schwarzen Engelsflügeln antrat und mit ihrer Laufgruppe „Sport-einmalig“ aus Königsbach-Stein etwas später, aber überglücklich, durchs Ziel flatterte. Mit 15 Laufbegeisterten trainiert sie auf den Karlsruher Halbmarathon – einige davon hätten in diesem Jahr bei null angefangen.

Über die bunte Mischung der Teilnehmer freute sich auch das TVN-Organisationsteam, das unterwegs mit drei Getränkestationen aufwartete und viele eigene Teilnehmer an den Start schickte. Den Lauf über fünf Kilometer entschieden Sebastian Groteloh (TSV Hirschau, 17:05), Marcel Guigas (TV Nöttingen, 23:02) und Misaki Yoshinaga (LT Rheinhessen-Pfalz, 23:14) für sich. Zudem packten sechs Nordic Walker an die Stöcke, von denen Frank Weber (CVJM Diedelsheim, 34:58) und Carola Bretschek (35:39) als schnellste nach fünf Kilometern ins Ziel kamen. Alle weiteren Ergebnisse gibt es im Internet unter www.tv-noettingen.de.

jza