Remchinger Schüler sorgen mit Sebastian Bauer für Tempo-Hinweis der besonderen Art
Während die Ansichten, wie und wo Tempo-30-Markierungen angebracht werden sollten, damit sie Beachtung finden, landauf, landab auseinandergehen, hat der Remchinger Graffiti-Künstler Sebastian Bauer gemeinsam mit acht Kindern einen besonders kreativen Weg gewählt, um für mehr Sicherheit auf dem Schulweg zu sorgen und gleichzeitig einen weiteren fröhlichen Farbklecks in der Gemeinde zu setzen: Am vergangenen Dienstag und Mittwoch malten sie mitten auf die Königsbacher Straße im Bereich der Grund- und Realschule einen bunten Regenbogen samt einem Jungen und einem Mädchen, die sich innerhalb eines großen Herzes auf den Weg machen. Drum herum weisen Piktogramme auf unterschiedliche Kinderrechte hin – beispielsweise auf das Recht auf Spiel, Spaß und Kultur oder auf die Achtung der Meinung von Kindern.
„Vor den Schulen gibt es immer viel Verkehr. Einige Autos geben richtig Gas oder fahren rücksichtslos über den Gehweg. Das sorgt oft für Ärger“, berichten die jungen Künstler Lion, Greta und Emma gemeinsam mit Sozialpädagogin Julia Reinhard. Zusammen mit Bauer haben sie das Kunstwerk auf dem kurzzeitig gesperrten Straßenabschnitt zunächst mit Kreide vorskizziert und dann mit permanenter Straßenmarkierungsfarbe aufgemalt: „Da braucht man ein wenig Geduld und Konzentration und darf nichts verläppern, aber das hat großen Spaß gemacht“, sind sich die Drei sicher, bevor sie sich ebenso wie die anderen Künstler per Handabdruck um das Symbol der „Kinderfreundlichen Kommune“ verewigen.
Viele Verkehrsteilnehmer missachten, dass es sich bei der engen Königsbacher Straße um eine Anliegerstraße handelt und nutzen sie als Abkürzung. Um Raserei einzudämmen, schuf die Kommune vor zwei Jahren eine bauliche Verengung. Deren Wirkung soll nun die von der Straßenverkehrsbehörde genehmigte Malaktion unterstreichen. Die Idee zur einzigartigen Aktion entstand innerhalb der „Kinderfreundlichen Kommune“. „Zu unserer Motivation gehört auch, die Kinderrechte mitten im Alltag sichtbar zu machen“, erklärt die zuständige Rathausmitarbeiterin Michaela Ungerer, die die Aktion bei einer Projektschmiede entwickelte.
An zwei „Kinderrechte-Entdeckertagen“ von Ungerer und Reinhard brachten die Kids ihre Vorschläge ein und einigten sich auf das Motiv. „Das ist sicher nicht der einzige Verkehrs-Problempunkt in der Gemeinde. Jetzt sind wir eingegroovt und bereit für die nächste Aktion“, stellt Bauer humorvoll fest. Erst im August hatten junge Remchinger mit seiner Unterstützung die „Schaukel der Heiterkeit“ an der Ortsmitte aufgebaut und für einen Hingucker gesorgt.
jza