Malawihilfe hofft auf Spenden für Krankenhausdach

Die Corona-Pandemie macht sich auch beim Spendenprojekt „Malawihilfe Schönwald e.V.“ von Annette Kirchenbauer aus Singen, ihrem Mann Uli und ihrer Schwester Michaela Bek aus Schönwald bemerkbar. Weniger die Ansteckungszahlen, die in der ländlichen Gegend Südostafrikas glücklicherweise gering seien, sondern vielmehr die Tatsache, dass das Spendenkonto der „Malawihilfe Schönwald e.V.“ momentan blank ist, beschäftigt die drei: „Wir konnten ja keine Veranstaltungen, Konzerte oder Verkäufe auf Weihnachtsmärkten durchführen“, verdeutlichen die beiden.

Jetzt steht der Bau eines dringend benötigten Krankenhauses kurz vor dem Abschluss – die Wände aus selbstgebrannten Ziegelsteinen stehen, aber Geld für das Dach fehlt: „Es ging los wie Schmitz Katze, selbst die medizinischen Geräte und die Ärzte warten schon. Aber jetzt steht der Bau komplett still und wir warten auf finanzielle Hilfe“, verdeutlichen Annette und Uli Kirchenbauer und hoffen auf ein kleines Wunder vor der nächsten Regenzeit: „Es wäre schlimm, wenn der Regen alles wieder unterspült und am Ende eine Ruine in der Landschaft steht, wo es im Umkreis von 30 Kilometern keine Gesundheitsstation gibt.“

Auch während der Pandemie stehen sie online in engem Kontakt mit den beiden katholischen Priestern Father Peter Madeya und Father Andrew Mtendere, deren Pfarreien im mit ärmsten Land der Welt sie seit Jahren durch ihr Projekt im medizinischen und schulischen Bereich unterstützen. Dankbar sind sie, dass mithilfe der Spenden bereits in diesem Jahr ein großer Container mit Hilfsgütern nach Malawi geschickt werden konnte und sie einer Gemeinde die Herstellung von Ton-Öfen ermöglichen konnten. Diese sind beim Kochen deutlich effizienter als die klassischen Feuerstellen.

Bewusst konzentriert sich das Projekt auf die Gemeinden der beiden Priester: „Wir wollen nicht einfach mit der großen Gießkanne kommen, sondern gezielt Projekte unterstützen. Dabei ist es uns stets wichtig, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben und die Dinge nachhaltig anzuschieben.“ Die bereitwillig zupackenden Einheimischen bauten in Chipwanya, der Gemeinde von Father Peter, mit dem Geld der vergangenen Jahre bereits zwei Schulblocks der Misuku Primary School aus. Bereits 1 800 Kinder gehen dort zur Schule, im Schnitt 100 pro Klasse.

Der aktuelle Bau eines kleinen Hospitals entsteht nahe einer Siedlung, von der aus Kranke und Hochschwangere momentan zu Fuß den äußerst beschwerlichen, rund 30 Kilometer langen Marsch auf einem Trampelpfad, durch Flüsse und über Felsen zurücklegen müssen, was nicht selten mit qualvollen Todesfällen verbunden ist. Viele Babys kommen unterwegs zur Welt. Selbst wenn es Transportfahrzeuge gäbe, würden sie gar nicht durchs Gelände kommen. So läuft auch die Baustelle nahezu vollständig per Handarbeit.

jza 

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