23. Januar 2022

Rund drei Millionen Euro sollen in Singener Hallenbad fließen

Trotz Mehrkosten und abgelehntem Zuschuss stimmt Rat geschlossen für Sanierung / Bad für Schwimmunterricht unverzichtbar


Fast schon im Tempo eines Rettungsschwimmers fasste der Remchinger Gemeinderat am Donnerstagabend den Beschluss zur Sanierung des Hallenbads in Singen: Binnen weniger Minuten gaben alle Fraktionen grünes Licht für die dringend notwendige Generalüberholung und eine verbundene Modernisierung – obwohl die Arbeiten nach einer Kostenermittlung der Ingenieurgruppe Bauen mit 2,5 bis drei Millionen Euro zu Buche schlagen sollen und damit deutlich umfangreicher und teurer sind als anfangs geplant.

Im Zuge der allgemeinen Baukostensteigerungen rechnet die Gemeinde zudem mit einer weiteren Erhöhung. 2018 hatte sie für eine Betonsanierung zunächst 500 000 Euro in den Haushalt eingestellt. Hinzu kommt eine weitere Ernüchterung: Wie schon bei der 4,5 Millionen Euro teuren Freibadsanierung ging Remchingen mit einem Antrag auf ein entsprechendes Sanierungsprogramm des Bundes leer aus.

„Wir hatten berechtigte Hoffnung darauf, vor allem in Zeiten, in denen viele Kinder nicht schwimmen können und alleine in Deutschland jährlich 500 Menschen bei Badeunfällen sterben“, bemerkte Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon. Beim Blick auf den Belegungsplan erübrige sich die Frage nach dem Erhalt: Zwar pausiert der öffentliche Betrieb des Bads in der Turnhalle der Bergschule Corona-bedingt, dagegen findet unter der Woche momentan täglich Schwimmunterricht der Schulen und abends der DLRG-Vereine aus Remchingen, Karlsbad und Waldbronn statt.

Die Maßnahmen, die neben der Sanierung der Stahlbetonteile eine Modernisierung des Beckens sowie der Halle inklusive Abhangdecken, Elektrik, Lüftungs- und Schwimmbadtechnik sowie einen verbesserten Brandschutz vorsehen, sollen im Juni 2023 beginnen und voraussichtlich bis Winter 2024 dauern. Laut einer Zustandsbewertung der Ingenieurgruppe Bauen vom August 2020 könne das 1971 erbaute Bad bis zur Sanierung weiter betrieben werden, solange die jährliche Kontrolle der Stützelemente nichts anderes ergebe – die nächste Kontrolle sei in diesem Frühjahr vorgesehen.

„Man kann jammern, dass es keinen Zuschuss gibt, aber so ist es halt. Wir befürchten, dass die Sanierung noch deutlich teurer wird, aber diesem dicken Brocken müssen wir uns jetzt stellen – vor allem für den Schwimmunterricht und den Nachwuchs“, betonte Dieter Walch (CDU). Markus Gartner (Freie Wählervereinigung) verdeutlichte, dass rund drei Viertel der Freibadbesucher aus dem Umland kommen: „Fast jeder Euro, den wir ins Hallenbad stecken, kommt dagegen unseren Kindern und Schülern in Remchingen zu Gute.

Deshalb ist die Sanierung fast alternativlos.“ Klaus Fingerhut betonte auch für die Grünen, dass sie voll dahinter stünden: „Wir hoffen, dass wir vom Kämmerer rechtzeitig ein Signal bekommen, wenn die Kasse leer wird.“ Lieber gestern als morgen saniert hätte Wolfgang Oechsle (Bürgerliste), wie er betonte. Dadurch hätte man seiner Meinung nach Kosten sparen können. „Wir waren auch schon vor 20 Jahren dafür – aber damals noch relativ alleine auf weiter Flur“, hielt Antje Hill (SPD) entgegen.

Ebenso einstimmig beschloss der Gemeinderat die Planungsvergabe für eine Sanierung der EDV-Struktur der Grund- und Realschule in Wilferdingen zu. Die Planungskosten belaufen sich auf 57 000 Euro, die grobe Kostenschätzung für die eigentliche EDV-Sanierung beläuft sich auf 270 000 Euro, die sich Gemeinde und Schulen zur Hälfte teilen wollen.

Neben einer Anpassung der zuletzt 2010 geänderten Satzung zur Entschädigung für ehrenamtliche Tätigkeit etwa als Gemeinderat oder Wahlhelfer, die nun jährliche Mehrkosten von 15 000 Euro mit sich bringt, stimmt der Rat einem Zuschuss für den Umbau der Flutlichtanlagen des FC Nöttingen gemäß Vereinsförderrichtlinien zu. Von 180 000 Euro Investitionskosten soll der Verein maximal 36 000 Euro von der Gemeinde bekommen.

jza.

Vor allem wegen seiner regen Nutzung für den Schwimmunterricht der Remchinger Schulen und der DLRG zögerten die Remchinger Räte nicht lange, um die geschätzt rund drei Millionen Euro teure Sanierung des Singener Hallenbads voranzutreiben. Archivfoto: Zachmann

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