Sinfonieorchester präsentiert „Bilder einer Ausstellung“ von Modest Mussorgski
Ihren Namen zum Programm machte am Mittwochabend die Musik- und Kunstschule Westlicher Enzkreis und präsentierte die von Modest Mussorgski (1839-1881) vertonten „Bilder einer Ausstellung“ sowohl künstlerisch als auch musikalisch fulminant in der Kulturhalle. Das Sinfonieorchester unter der Leitung von Susanne Reiner sorgte mit über 70 Schülerinnen und Schülern bunt gemischten Alters für ein farbenfrohes Klangerlebnis.
Mit den „Bildern einer Ausstellung“ beschrieb der russische Komponist Mussorgski Gemälde und Zeichnungen seines 1873 verstorbenen Freundes Viktor Hartmann. Diese hatte Mussorgski beim Rundgang auf einer Gedächtnisausstellung entdeckt, erklärte Schulleiterin Iris Finkbeiner, die in der fast vollbesetzten Kulturhalle durchs Programm führte. Im heiteren Wetteifer mit dem ausdrucksstarken Orchester spielte dabei Klaviersolist Nikolai Gangnus und stellte eindrucksvoll sein Können an den Tasten unter Beweis – schließlich hatte Mussorgski sein Original als „Klavierkomposition von höchster technischer Schwierigkeit“ verfasst. Vom vertonten Schleichen über Schüttelanfälle hatte Gangnus mal leise, mal mit allen Kräften am Klavier alle Hände voll zu tun.
Zahlreiche Komponisten bearbeiteten Mussorgskis Klavier-Original im Laufe der Jahre für Orchesterauftritte – so finden sich Teile davon beim französischen Komponisten Maurice Ravel, bei einer Aufführung „für 44 Pianisten an 44 Flügeln und einem präparierten Klavier“ oder in der Zeichentrickserie „Die Schlümpfe“ wieder. Passend zu den Titeln präsentierte die Schule die entsprechenden Bilder – teilweise selbst gemalt von den Kunstschülern. Diese reichten von den Pariser Katakomben bis hin zum Tanz der Küken in den Eierschalen, der Hütte der Baba-Yaga auf Hühnerfüßen oder dem großen Tor von Kiew. Wie viele Bilder davon tatsächlich existierten oder Mussorgskis Phantasie entsprangen, ist historisch nicht genau belegt.
Neben den Mitwirkenden bedankte sich die Vorsitzende der Musik- und Kunstschule Barbara Casper insbesondere bei den Familien der Schüler: „Ohne die treibende und unterstützende Kraft im Hintergrund würde das alles gar nicht funktionieren“, stellte Casper fest und bedankte sich außerdem bei den fördernden Kommunen.
jza