27. Juli 2021

Trotz Bedenken lärmoptimierten Asphalt und Luftfiltergeräte beschlossen

Stühlerücken im Remchinger Gemeinderat: Volker Bräuninger folgt auf Edgar Kunzmann (SPD)

Nach 25 Jahren am Remchinger Ratstisch entschied sich Edgar Kunzmann (SPD) auf eignen Wunsch, sein Amt niederzulegen und machte den Platz frei für Nachrücker Volker Bräuninger, zugleich Vorsitzender des Singener Turnvereins, der dem Gremium bereits von 2014 bis 2019 angehörte. Vor dem Stühlerücken gab es für den 68-Jährigen Oberstudienrat Kunzmann so viele lobende Worte von Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon und Ratskollegen, dass der Wilferdinger überwältigt bekundete, ihm fehlten die Worte.

Während Prayon insbesondere Kunzmanns Ehrlichkeit und als einer der Bürgermeister-Stellvertreter seine klare Kante für Menschenrechte, Europa und die Demokratie lobte, verlieh ihm Fraktionssprecherin Antje Hill als Rat- und Impulsgeber „lebenslanges Wohnrecht in der Fraktion“.

Marianne Butz (CDU) dichtete: „Bescheiden, bodenständig und integer – so kennt dich hier im Gremium jeder.“ Bei seinem Engagement im Skiclub, Heimatverein und den Anstrengungen, eine gemeindeeigene Obstpresse zu etablieren, wünschte sie ihm weiter viel Elan. Kunzmann selbst wünschte dem Gremium, dass der Umgang wieder so respektvoll werde, wie er ihn lange Zeit genossen habe: „Nicht alles, was wir hier machen, ist Vergnügungssteuer-pflichtig und sachlicher Streit ist die eine Sache – persönliche Geschichten dazwischen können aber zermürbend sein.“

Ebenso seit gut einem Vierteljahrhundert laufen die Planungen für die Nöttinger Ortsteilverbindungsstraße, deren Fertigstellung für Mitte 2022 geplant ist. Einstimmig vergaben die Räte das Brückenbauwerk über den Auerbach für 1,24 Millionen Euro an ein Unternehmen aus Gaggenau. Nach längerer Diskussion über die Vor- und Nachteile eines lärmoptimierten Asphalts, der den Lärm um zwei bis vier Dezibel reduzieren könne, jedoch nur wirke, wenn man ihn mehrmals pro Jahr aufwändig reinige und voraussichtlich nach zehn Jahren komplett erneuere, sodass zu den Baukosten für 42.000 Euro für die zehn Jahre ein gut ebenso hoher Unterhalt komme, stimmten bei 13 Ja-Stimmen drei Räte dagegen.

„Der bisherige Lärmschutz entspricht bereits dem einer ICE-Strecke“, wies Antje Hill (SPD) auf freiwillig erhöhte Wälle und Wände hin und Lothar Scheurer (Bürgerliste) unterstrich, dass man dieses Geld bei unsicherem Ergebnis anderswo dringender brauchen könne. Drei Räte enthielten sich – unter anderem Andreas Beier (SPD), dem die Informationslage zu wage war für eine Entscheidung. Stattdessen hätte er sich Erfahrungen anderer Kommunen oder eine Lärmsimulation vor Ort gewünscht. Einstimmig brachten die Räte das geplante Ortskernsanierungsprojekt für Nöttingen auf den Weg, das wie berichtet als eines von gleich drei Förderprogrammen in den kommenden Jahren die Karlsbader Straße um ihre Umgebung neu aufwerten soll.

Für rund 200.000 Euro beschlossen die Räte die Installation einer Photovoltaikanlage auf dem Dach des Altenpflegeheims samt Batteriespeicher, da die Anlage vor allem dann wirtschaftlich betreiben werde könne, wenn der Strom direkt vom Heim verbraucht werde, wie Kämmerer Gerd Kunzmann erklärte.

Bei einer längeren Diskussion machten einige Räte samt Bürgermeister keinen Hehl daraus, dass sie wie auch viele Experten am tatsächlichen Sinn und Nutzen mobiler Luftfiltergeräte zur Eindämmung der Pandemie zweifeln, stimmten am Ende aber doch für eine Anschaffung für die kommunalen Kindergärten in Höhe von 8.800 Euro. Damit wolle man Erfahrungen sammeln und dann das weitere Vorgehen beraten, so Prayon. Markus Gartner (Freie Wählervereinigung) warnte aber, einen Präzedenzfall zu schaffen: „Damit bringen wir die kirchlichen Kindergärten und auch unsere Schulen in Zugzwang.“

jza

 

Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon (von links) verabschiedete nach 25 Jahren Edgar Kunzmann (SPD) aus dem Remchinger Gemeinderat und begrüßte Volker Bräuninger. Foto: Zachmann

Am Ende des dritten Bauabschnitts der Nöttinger Ortsteilverbindungsstraße ist bereits der Kreisverkehr Richtung Auerbach und Keltern zu erkennen (vorne im Bild). Einstimmig vergab der Remchinger Rat die Bauarbeiten für die Brücke über den Auerbach (hinten). Foto: Frank Reichert

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