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20. September 2023

Trotz doppelt so hohen Kosten sieht Gemeinderat keine Alternative zu Hallenbad-Sanierung

Sanierung von Hallenbad und Turnhalle soll knapp zehn Millionen Euro kosten – Hoffnung auf Bundeszuschuss


Mit fast zehn Millionen Euro soll die Sanierung des Remchinger Hallenbads und der darüberliegenden Turnhalle nach aktuellen Kostenberechnungen zu Buche schlagen: Nach dieser Nachricht hatte der Remchinger Gemeinderat in den vergangenen Tagen nicht nur zu schlucken, sondern durchaus auch Bauschmerzen, wie einige Räte bei der Sitzung am Donnerstagabend offen bekundeten, bei dem sie den entscheidenden Tagesordnungspunkt lange und ausführlich diskutierten. Schließlich sprach man vor Jahren von mehreren hunderttausend Euro, nach groben Schätzungen von zwei bis drei Millionen und im vergangenen Jahr von fünf Millionen Euro. „Jetzt haben wir erstmals verlässliche Zahlen und das ganze Gebäude einbezogen“, erklärte Bürgermeister-Stellvertreter Kurt Ebel.

Im Frühjahr beauftragte der Rat eine Entwurfsplanung, mit der Architekt Thomas Biesinger und Ingenieur Heiko Kemm nach umfangreichen Substanzuntersuchungen nun stichfeste Zahlen liefern konnten. Und eine klare Botschaft: Sämtliche Untersuchungen haben ergeben, dass in den vergangenen 50 Jahren der Zahn der Zeit und aufgrund einiger undichten Stellen das Chlor in Luft und Wasser so sehr an der Bausubstanz und Trägerstruktur, aber auch an sämtlichen Leitungen und Rohren genagt haben, dass trotz der immer wieder durchgeführten Notmaßnahmen täglich das Licht in der Schwimm-, aber auch in der darüberliegenden Turnhalle ausgehen könnte. Dies dokumentierten die Experten mit eindrücklichen Bildern hinter den Kulissen: „Fast alles ist durch die chlorhaltige Luft korrodiert, die Lüftung kaum mehr intakt und die Warmwasserversorgung nicht weit von einer Katastrophe entfernt. Nichts von der Technik ist wiederverwendbar“, brachte Kemm die Situation ungeschönt auf den Punkt.

Das Sanierungskonzept sieht vor, den noch intakten Rohbau vor allem technisch komplett zu erneuern und dabei mit fehlenden Rettungswegen, Brandschutz, Sonnenschutz, aber auch einem Aufzug im Treppenhaus zu ergänzen. Eine umfassende Dämmung, eine PV-Anlage auf dem neuen Flachdach und eine Wärmepumpe – möglichst mit Erdwärme, wenn bis zu 84 Meter tiefe Probebohrungen grünes Licht geben – sollen für energetisch neue Standards sorgen. Der Baubeginn könnte im August 2024 erfolgen, was eine etwa anderthalbjährige Schließung mit sich bringen würde. Ein Neubau wäre aufgrund anderer Standards und mit Einbezug des Abrisses etwa ein Drittel teurer und würde länger dauern, verdeutlichten die Experten. Volker Bräuninger (SPD) erfuhr, dass sich die Betriebskosten künftig konservativ geschätzt um ein Drittel reduzieren ließen.

Dass eine Sanierung quasi alternativlos ist, hatte der Gemeinderat mit Blick auf die zentrale Bedeutung der Einrichtung für den Schulsport und die DLRG-Schwimmkurse nicht nur für Remchinger Kinder mehrfach betont. „Trotzdem ist das Projekt ein großer finanzieller Spagat. Wir brauchen die Halle, wir brauchen aber genauso den Zuschuss“, verdeutlichte Thomas Walch (CDU) das Dilemma vieler Kollegen. Schon zweimal hatte sich die Gemeinde wie berichtet auf ein bundesweites Förderprogramm beworben, das bis zu 45 Prozent der Baukosten tragen würde (4,4 Millionen Euro) – ging jedoch immer leer aus. Einstimmig beschlossen die Räte nun einen dritten Anlauf. Damit bekräftigten sie auch die Absicht, die Sanierung mit Aussicht auf die beantragten Fördermittel anzugehen und im kommenden Haushalt einen Eigenanteil von 5,4 Millionen Euro einzustellen. Ohne den Bundeszuschuss bleibe nur eine deutlich geringere KfW-Förderung in Höhe von bis zu 1,2 Millionen Euro. „Wir bauen viel auf das Thema Hoffnung“, bekräftigte Kurt Ebel und regte an, weiterhin den Kontakt zu den Bundestagsabgeordneten zu suchen. „Wenn wir den Zuschuss jedoch nicht bekommen, sieht es schlecht aus und wir müssen über Prioritäten sprechen“, stellte Martin Rothweiler (Freie Wählervereinigung) mit Blick auf den mit rund 14 Millionen Euro in der Pipeline stehenden Kinder- und Jugendcampus, die Rettungswache und das Nöttinger Feuerwehrhaus fest.

jza

Trotz enormer Kostensteigerungen will der Remchinger Gemeinderat an der Sanierung des Singener Hallenbads und der Turnhalle festhalten – hofft dabei aber auf den nun beantragten Bundeszuschuss. Während der Sitzung erinnerte ein Gesteck an den verstorbenen CDU-Fraktionssprecher Dieter Walch, für den der Rat zuvor eine Gedenkminute abhielt. Foto: Zachmann

Die Bedeutung des Singener Hallenbads insbesondere für den Schwimmunterricht über die Gemeindegrenzen hinaus verdeutlichte eine Kundgebung von 400 Teilnehmern im vergangenen November. Archiv: Zachmann

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