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13. März 2023

Deutliche Worte beim Festabend zum Frauentag

Humorvolles Kabarett zeigt neben Erfolgen nach wie vor Aufholbedarf in der Gesellschaft


Zwischen jeder Menge humorvollem Kabarett gab es beim Festabend anlässlich des Frauentags im Nöttinger Löwensaal am Samstag auch immer wieder hochgekrempelte Ärmel und deutliche Worte: Ist es tatsächlich schon ein Grund zur Freude, dass der Enzkreis aktuell drei Bürgermeisterinnen zählt – so viele wie Landrätinnen in Baden-Württemberg? Und dass man sich bei den Vorsitzenden der Kreistagsfraktionen das Gendern sparen kann, weil sie alle männlich sind? Zumindest sei es kein Zufall, verdeutlichte die Erste Landesbeamtin des Enzkreises, Hilde Neidhardt. Auch sie habe sich schon fragen lassen müssen, warum man ihr Amt mit einer Frau besetzt habe. Dabei wäre die 1933 verstorbene Frauenrechtlerin Clara Zetkin, hätte im vollbesetzten Nöttinger Löwensaal noch einen Platz ergattert, über das in Deutschland bereits erreichte schon sehr zufrieden gewesen. „Es ist unsere verdammte Pflicht, dass wir die erreichten Fortschritte weiter verteidigen und ausbauen – damit Gleichstellung nichts mühsam Erkämpftes ist, sondern einfach normal“, erklärte Neidhardt mit klaren Worten und bekam dafür Applaus von den Anwesenden, darunter auch die Bundestagsabgeordnete Katja Mast (SPD) und die Landtagsabgeordnete Stefanie Seemann (Grüne).

Gehe man kurz nach der Schwangerschaft wieder arbeiten, sei man eine „karrieregeile Rabenmutter“, bleibe man zu Hause, sei man „unmotiviert“ und habe man keine Kinder, sei man „herzlos“: „Eigentlich kannst du es als Mädchen oder Frau ja nur falsch machen. Rollenzuweisungen sind in vielen Lebenssituationen leider Alltag“, stellte die Gleichstellungsbeauftragte des Enzkreises, Kinga Golomb, fest. Ohne den Kampfgeist mutiger Frauen in der Vergangenheit wäre die Gesellschaft heute eine andere. Remchingens Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon (CDU) ermutigte zu mehr Kommunikation zwischen Mann und Frau, wenn es beispielsweise um die Aufgabenverteilung in der Familie gehe: „Das ist der Keim vieler Probleme, wenn man sich im Vorfeld keine Gedanken gemacht hat.“ Auch wenn er darin seiner Partei widerspreche, sei es fraglich, die Gleichstellung über Quoten zu regeln: „Am Ende soll doch einfach kommen, wer es kann und am besten macht.“

Für einen humorgespickten Festabend sorgte anschließend die „Feeministin“ Fee Brembeck. Die Kabarettistin, Autorin, preisgekürte Poetry-Slammerin und angehende Opernsängerin mit bayerischen Wurzeln kenne Remchingen seit ihrer Jugend durch mehr oder weniger freiwillige Besuche bei dem hier ansässigen renommierten Cembalobauer. Mit viel Humor, einer Prise Selbstironie und reichlich Tiefgang erklärte die Kabarettistin dem Publikum ungefragt die Welt – so wie sich Frauen im Alltag ja auch allzu oft von den Männern anhören müssten, wie etwas zu funktionieren habe: „Man kann im Internet schreiben was man will – es kommt irgendein Torsten und schreibt darunter, dass er es besser weiß“, witzelte sie und betonte immer wieder, keine Angriffe auf Männer zu machen, sondern einfach nur eine Zustandsbeschreibung vieler Erlebnisse. Gegen Mansplaining – eine herablassende Gesprächsführung durch Männer – helfe nur Achtsamkeit: „Ich würde dir liebend gerne zuhören, aber meine Milz hat gerade keinen Bock.“ Oder aber Schlau müsse das neue Schön in der Welt werden.

jza

Zum Nachdenken animierten anlässlich des Frauentags im Nöttinger Löwensaal die Gleichstellungsbeauftragte Kinga Golomb (von links), die Erste Landesbeamtin Hilde Neidhardt, Kabarettistin Fee Brembeck und Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon. Foto: Zachmann

Humorvoll, aber mit Nachdruck animierte die Kabarettistin Fee Brembeck anlässlich des Frauentags im Nöttinger Löwensaal, das in puncto Gleichstellung Erreichte zu verteidigen und weiter auszubauen . Foto: Zachmann

Humorvoll, aber mit Nachdruck animierte die Kabarettistin Fee Brembeck anlässlich des Frauentags im Nöttinger Löwensaal, das in puncto Gleichstellung Erreichte zu verteidigen und weiter auszubauen . Foto: Zachmann

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Grußwort Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon

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