22. Mai 2023

Anlaufstelle in der Not

Siebtklässler der Singener Bergschule betreuen die Notinseln in gleich drei Gemeinden.


Wenn sich Kinder in einer unangenehmen Situation befinden, wenn sie Angst oder ein Problem haben, dann sind die Notinseln für sie ein wichtiger Anlaufpunkt, ein Ort, an dem sie Schutz suchen können und Hilfe bekommen. Mehr als 500 von ihnen gibt es bereits im Enzkreis, in Pforzheim und im Landkreis Calw, unter anderem in Einzelhandelsgeschäften, in Apotheken, in Metzgereien, Bäckereien und kommunalen Einrichtungen.

In Remchingen sind es aktuell um die 35. Seit kurzem trägt dort auch die Singener Bergschule das Notinsel-Logo an ihren Eingangstüren, denn sie ist eine Notinselschule. Das sei etwas ganz Besonderes und in dieser Form bundesweit einzigartig, sagt Thomas Müller vom Lions Club Pforzheim Johannes Reuchlin, der das Notinsel-Projekt in der Region betreut und begeistert ist vom Engagement der Singener Bergschule. Dort werden die Schüler der beiden siebten Klassen aktuell zu Notinsel-Botschaftern ausgebildet. Als solche besuchen sie die bereits in Remchingen, Keltern und Kämpfelbach existierenden Notinseln, um dort nach dem Rechten zu schauen, Hilfestellung zu geben und neue Logos zu verteilen.

In einem nächsten Schritt versuchen sie, in den drei Gemeinden neue Notinseln zu generieren. Zudem gehen sie in Singen und in Nöttingen in Grundschulklassen und in Elternabende, um zu erklären, was Notinseln sind. Beim Weltspieletag wollen sie an einem Informationsstand das aktuelle Notinsel-Netzwerk vorstellen. Im Fach Wirtschaft Berufs- und Studienorientierung (WBS) bereiten sich die Jugendlichen zusammen mit ihren Lehrern intensiv auf ihren Einsatz vor. Etwa, indem sie in Rollenspielen den Umgang mit den Ansprechpartnern vor Ort üben und sich über die Hintergründe und Ziele des Notinsel-Projekts informieren.

„Die Schüler sind Feuer und Flamme“, sagt Schulsozialarbeiterin Alexandra Stoll: „Sie fühlen sich wirklich verantwortlich.“ Man merke, dass die Schüler mitgestalten und sich für andere einsetzen wollen, meint auch Rektorin Elisabeth Roser und betont, soziales Engagement werde an der Bergschule großgeschrieben. Das Notinsel-Projekt hält die Rektorin für sehr wichtig und hofft, dass es noch bekannter wird. Roser betont, dass es dabei nicht um das Schüren von Ängsten gehe, sondern darum, unaufgeregt über Hilfsangebote und Anlaufstellen aufzuklären. Denn was Erwachsene als unbedeutendes Problem betrachten, kann für Kinder einem kleinen Weltuntergang gleichkommen. Etwa, wenn sie ihren Schlüssel verloren haben oder in Streit mit anderen Kindern geraten sind.

Für solche kleineren Probleme sind die Notinseln ebenso gedacht wie für bedrohliche Situationen, in denen Kinder tatsächlich in Gefahr sind. Etwa, wenn sie von jemandem verfolgt werden oder mit dem Fahrrad schlimm gestürzt sind. Deswegen ist Koordinator Thomas Müller sehr froh, dass es in der Region eine große Bereitschaft gibt, Notinsel zu werden: „Es gibt so gut wie niemanden, der nicht helfen will.“

Nico Roller 

Große Ehre: Zusammen mit den Siebtklässlern freuen sich Sebastian Weber, Alexandra Stoll, Thomas Müller, Elisabeth Roser, Claudia Scheuermann und Heike Schweitzer (hinten, von links) über die Zertifizierung als Notinselschule. (rol)

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