Auch mit weniger Teilnehmern mehr als gut gelaufen

Der Ausflug nach Remchingen hat sich für Jochen Fischer aus der Nähe von Heidelberg gelohnt: Am Samstagabend sicherte sich der ambitionierte Läufer, Jahrgang 1972, den Sieg beim Ranntallauf des Turnvereins Nöttingen.

Und das, obwohl er zuvor weder die Strecke Probe gelaufen war, noch sich über den Steigungsverlauf informiert hatte: „Heute lief es einfach optimal“, erklärte der Gewinner, der die zehn Kilometer lange Route in 37:58 Minuten absolvierte und die Organisation lobte: „Toll, dass es wieder Laufwettbewerbe gibt, nachdem andernorts so viel ausfallen musste.“ So konnte er sein Training, für das er bis zu sechs Mal wöchentlich die Laufschuhe schnürt und pro Woche gut 100 Kilometer läuft, einmal mehr unter Beweis stellen.

Nach 38:50 Minuten lief der Zweitplatzierte Tobias Keber (Jahrgang 1973, TV Kieselbronn) über die Ziellinie auf dem von einigen Zaungästen Corona-konform bejubelten Sportplatz, mit deutlichem Abstand zum Drittplatzierten Simon Siebler (41:17, Jahrgang 1996), der dem gastgebenden TVN einen Podestplatz bescherte. Als schnellste Läuferin knüpfte die 43-Jährige Carmen Keppler vom SV Oberkollbach mit 44:26 Minuten an ihre Erfolgsserie an, gefolgt von Christiane Wax (46:26, Jahrgang 1970) und Christina Ahlers (49:22, Jahrgang 1976, LG Pfinztal).

„Das Wetter mit Sonnenschein, aber nicht zu großer Hitze hat super mitgespielt“, freute sich Keppler, die mit der zunächst ansteigenden und nach der Großen Eiche auf dem Rückweg angenehm abfallenden Strecke bestens vertraut ist und sich neben dem Nöttinger Lauf auch schon einige Male den Sieg des regionalen S-Cups geholt hatte. Die Cupserie konnte Corona-bedingt mangels teilnehmenden Vereinen in diesem Jahr zum zweiten Mal nicht stattfinden – was Keppler nicht abhalten konnte: „Wenn schon etwas stattfindet, haben wir als Läufer auch eine gewisse Verantwortung, teilzunehmen und die Vereine zu unterstützen.“

Während sie die Laufgemeinschaft und den gegenseitigen Ansporn schätzt, musste sie in diesem Jahr erst recht im vorderen Bereich weit Ausschau halten: Nachdem 2020 trotz Cup-Absage insgesamt fast 200 Läufer in Nöttingen starteten, meldeten sich dieses Mal 64 zum Haupt- und 15 zu den weiteren Läufen. Einerseits, weil mit dem Karlsruher Baden-(Halb)-Marathon am Sonntag ein weiteres Event wartete, möglicherweise aber auch wegen der gebotenen Corona-Auflagen und einer leichten allgemeinen Zurückhaltung, überlegte der dennoch sehr zufriedene TVN-Sportvorsitzende Henrik Hammer. Er hatte in diesem Jahr Startschuss und Moderation von Hubert Bittighofer übernommen, der selbst an den Start ging und ein ansehnliches Ergebnis einholte.

„Manche haben vielleicht Angst, sich wieder rein zu finden, aber die sollte man nicht haben – sondern sich vielmehr freuen, dass es weitergehen kann“, unterstrich auch Carmen Keppler. Während Siegfried Müller (TV Eutingen) und Sylvia Utz (TV Nöttingen) jeweils bester Läufer und Läuferin beim Nordic Walking waren, waren beim Fünf-Kilometer-Lauf Artur Bleibinger (Black Forest Runners) und Daniela Roschko der und die Schnellste.

„Das hier ist einfach die schönste Laufstrecke im Enzkreis“, lobte Bleibinger. Der 57-Jährige selbstständige Goldschmied sucht mit seiner Laufgilde regelmäßig im Würmtal und im Schwarzwald beim Laufen den Ausgleich zur Arbeit, weshalb ihm die Nöttinger Steigungen keinerlei Schwierigkeiten bereiteten.

jza