Deutliche Botschaft mit gutem Ende: Adonia-Musical „Hiob“ rüttelt in Remchingen auf
Hochzeit, Hoteleröffnung, Heiterkeit: Eben noch erfährt Hiob das größte Glück auf Erden. Wie sein Leben mit einem Ruck erschüttert wird, erleben die Musical-Besucher der Liebenzeller Gemeinschaft Remchingen am Mittwochabend hautnah mit. Ein Raunen geht durch die vollgefüllten Reihen, als im Adonia-Musical „Hiob“ mit lautem Krachen das erst am Vortag eröffnete Hotel zusammenstürzt und es plötzlich ganz dunkel wird um den Hauptdarsteller. Doch schlimmer noch: Kaum ist er von den Flitterwochen zurückgeeilt, trifft ihn gemäß Drehbuch die nächste Hiobsbotschaft. Familienmitglieder wurden von den Trümmern in den Tod gerissen. Nicht nur seine Freunde laufen ihm davon, sondern selbst seine Frau. Bettelarm findet sich der Schauspieler auf einer Parkbank wieder und fragt sich: Wieso lässt Gott das zu?
Auch wenn alles nur gespielt ist, rüttelt die extrem dramatische und aufwühlende Handlung, die die Bibelgeschichte ins Hier und Heute bringt, viele Zuschauer sichtlich auf. „Du hast mir alles gegeben – und alles genommen“, blickt der bettelarme Hiob verzweifelt zum Himmel. Doch er gibt den Glauben trotz gegenteiligem Rat einiger Mitmenschen nicht auf. Er lässt nicht locker im Gebet, bis sich Gott im Stück persönlich zu ihm wendet. Seine Treue zahlt sich aus: Am Ende bekommt Hiob Post von der Versicherung, kann ein neues Hotel eröffnen und findet wieder mit seiner Familie zusammen.
Einen regelrechten Ansturm gab es zum Musical auf das Zentrum am Kreisel (ZAK): Nach über 500 Besuchern musste die Liebenzeller Gemeinschaft die Türen vorzeitig schließen, um eine Überfüllung zu vermeiden. Beeindruckt waren die Besucher vom musikalischen und schauspielerischen Talent der insgesamt 70 ehrenamtlich Mitwirkenden im Alter von zwölf bis 19 Jahren aus halb Baden-Württemberg. Diese hatten sich erst am Sonntag zu einem Feriencamp in Altensteig zusammengetroffen und an drei Tagen das komplette Chor- und Bandprogramm für vier Auftritte an wechselnden Orten in den Herbstferien einstudiert. Lediglich die Verteilung der Hauptrollen erfolgte schon früher.
jza