Bürgermeisterin Wieland stellt sich wortgewandt dem Narrentribunal
Dem hohen Gericht der Remchinger Narrenschar musste sich am Donnerstagabend erstmals Remchingens Bürgermeisterin Julia Wieland stellen, die dafür eigens die Teilnahme an der Bürgermeisterwoche am Bodensee unterbrochen hatte. Dies rechnete ihr Narrenjustiziar Markus Gartner ebenso wie die über 100 Besucher im neuen Rathaus hoch an. Trotzdem musste das Gemeindeoberhaupt geduldig der Anklage des Prinzenpaars Jessica I. (Reiser) und Maximilian III. (Abend) mit Unterstützung des Kinderprinzenpaars Letizia I. (Di Franco) und Sören I. (Speck) lauschen.
So würden sich die Rathausmitarbeiter, die bunt gekleidet mitfeierten, statt dem neuerdings gut gefüllten Obstkorb einen Korb voller Prosecco wünschen. Während ganz Remchingen ums Hallenbad bange, graue es einigen Wilferdingern vor dem neuen Kinder- und Jugendcampus: „Mehr Verkehr, Lärm und Getöse bei einem Projekt von dieser Größe.“ In Nöttingen ziehe die Blech-Karawane trotz Umfahrung weiter munter durch den Ort, während sich die Singener nicht nur mehr Hochwasserschutz und weniger LKW, sondern auch ein neues Eigenheim für die Carnevalsgesellschaft wünschten, so die Kläger.
Wieland konterte wortgewandt: „Kommen die Bürger mit Anliegen zu mir, finden wir Lösungen – nicht nur auf Papier.“ Trotz bundesweit knapper Kassen wolle der Gemeinderat in der nächsten Sitzung einen Grundsatzbeschluss für das Bad fassen, für falsch programmierte Navis könne sie nichts und das Wasser fließe bergab – somit sitze Königsbach am längeren Hebel. Zum Glück lasse sich schließlich feststellen: „In Remchingen lebt, lacht und diskutiert man – doch am Ende ziehen hier alle an einem Strang.“ Das Gericht um die CGS-Präsidentin Sarah Sebastian sowie Vertreter der Pfinztrolle, Keltereckesel, Töpfelshexen, Spaßvögel, Bäredeifel und ganz neu der von Ötisheim nach Nöttingen umbenannten Strohhexen gewährte der Bürgermeisterin fünf Tage freien Fuß. Dafür musste sie jedoch den Rathausschlüssel abgeben und Pfinztroll Jürgen Schönthaler samt Enkelin Kira mit Getränken aufwiegen. Die Getränke konnten die Narren bei der anschließenden Ü30-Party von CGS und „Aztekas“ gut gebrauchen – ob sie der angeklagten Bürgermeisterin trotz ihres jungen Alters Einlass in die Kulturhalle gewährten, blieb beim Rathaussturm zunächst unklar.
Weitere Fotos finden Sie hier.
jza