Gemeinde Remchingen steht kurz vor dem Kauf des landeseigenen Anwesens
Das alte Forsthaus an der Wilferdinger Hauptstraße könnte bald einen neuen Besitzer haben – und als Kindergarten neues Leben bekommen: Die Gemeinde Remchingen steht kurz vor dem Kauf des denkmalgeschützten, ortsbildprägenden Gebäudes, das sich direkt gegenüber der Neuen Ortsmitte mit Rathausneubau und Kulturhalle befindet. Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon bestätigte auf Nachfrage die aktuellen Gespräche mit dem Landesbetrieb „Vermögen und Bau“.
Über Generationen hinweg war das landeseigene Gebäude mit prägendem Fachwerk, rundem Erker, stattlicher Scheune und Garten Heimat des örtlichen Försters und seiner Familie, ab 2004 wurde es dann zum Polizeiposten, der Ende 2020 ins neue Rathaus zog. „Wir haben frühzeitig unser Interesse für den Fall eines Verkaufs bekundet“, erklärte Prayon.
Das Land entschied sich nun tatsächlich zum Verkauf – mit der Bedingung, dass das Gebäude auch künftig für eigene soziale Zwecke genutzt werden müsse. In seiner Septembersitzung habe der Remchinger Gemeinderat grünes Licht für einen Kauf zum Grundstücks- und Gebäudewert von 600.000 Euro gegeben und in diesem Zusammenhang auch die Nachbarn informiert. Wegen miteinfließender privater Belange fand die Sitzung nicht-öffentlich statt. Der Notartermin sei bereits fixiert.
„Das Gebäude ist charmant, liegt verkehrsgünstig und die Natur ist im eigenen Garten oder mit ein paar Schritten nicht weit entfernt“, begründete Prayon das Bestreben, dort schnellstmöglich zumindest übergangsweise dringend benötigte Kindergartenplätze zu schaffen, „Wie überall im Land fehlen uns die Plätze an allen Ecken und Enden, viele Eltern suchen verzweifelt.“
Geplant seien eine U3- und eine Ü3 Gruppe, was je nach baulichen Bedingungen bis zu 30 Plätzen entsprechen könnte. Untersuchungen zu Denkmalschutz und Baurecht seien bereits erfolgt – sollte die Kinderbetreuung nicht klappen, gebe es auch schon andere Ideen für eine soziale Nutzung.
Wie berichtet hatte die Gemeinde zunächst am Wilferdinger Pfinzufer einen größeren Kindergartenneubau geplant und sich jetzt für das Gelände bei Real- und Grundschule entschieden. Dieses Projekt mit geplanten 75 Plätzen laufe unabhängig mit Hochdruck weiter, einerseits um eine langfristige große Lösung zu haben, andererseits weil es auch eine Schulmensa und ebenso dringend benötigte Räume für die Kernzeitbetreuung umfasst.
Erst kürzlich hat die Gemeinde durch Anmietung und Umbau eines Privathauses an der Nöttinger Straße aufgrund der anhaltenden Nachfrage die bereits dritte Außenstelle des kommunalen Kindergartens am Römerhof geschaffen.
jza