01. Juli 2021

Landtagsabgeordneter Felix Herkens besucht Einzelhandel und Handwerk in Remchingen

Der neu gewählte Grünen-Landtagsabgeordneter für den Wahlkreis Pforzheim, Birkenfeld und einige weitere Enzkreisgemeinden besuchte am 18. Juni Remchingen.


Von Bündnis 90/Die Grünen erreichte uns am 28.6.2021 dazu die folgende Pressemitteilung:

Felix Herkens ist seit wenigen Wochen Vorsitzender des Arbeitskreises für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen. Als Pforzheimer Stadtrat ist er mit den dortigen Bedingungen im Einzelhandel und Handwerk vertraut. Als Vorsitzender des Arbeitskreises kümmert er sich künftig auch um den kleinstädtisch und ländlich geprägten Raum. Hier sind viele Rahmenbedingungen anders als in der Großstadt, so dass Felix Herkens unsere Einladung gerne annahm.

In Einzelhandelsgeschäften an der Hauptstrasse in Wilferdingen erfuhr er, wie sich die Corona- Maßnahmen und eine mehr als viermonatige Schließung ausgewirkt haben. Die Unterstützung durch die Landes- und Bundesprogramme wurde unterschiedlich beurteilt. Überlebenswichtig war und ist der Zuspruch der Stammkundschaft. Teils lief das Geschäft dank ihnen besser als erwartet, flaute in den letzten Monaten aber wieder ab bzw. ging auf ein normales Maß zurück.

Es gab Kunden, die bewußt auf Einkäufe in der Großstadt verzichteten. Das fehlende Weihnachtsgeschäft und die lange Schließung konnte aber nur mit Ersparnissen überstanden werden. Die staatlichen Unterstützungen waren zu gering, um die Defizite aufzufangen. Geholfen hat auch die Lage an der Hauptstrasse. Durchfahrende halten bei den Geschäften an und kaufen dann in Remchingen ein. Hier könnte mit mehr Sichtbarkeit noch mehr erreicht werden. Außerdem wird das online-Geschäft immer wichtiger. Bärbel Schäfer's neues Instagram-Angebot findet viel Zuspruch.

Die typischen Handwerke hat die Corona-Pandemie weniger beeinträchtigt, die Nachfrage ist gut und man hat alle Hände voll zu tun. Allerdings stiegen die Rohstoffpreise erheblich, im Bauholzbereich binnen weniger Monate teilweise um das Dreifache. Daher werden langfristige Bestellungen und Bindungsfristen selten. Die Kunden halten sich mit neuen Aufträgen zurück, Umsatzeinbrüche werden nicht auszuschließen sein. Das Problem betrifft nicht nur die zu verarbeitenden Materialien, sondern zunehmnd auch Verpackungen.

Ohne Kuststoffeimer kommt die Farbe nicht zum Maler und der Putz nicht an die Wohnzimmerwand. Auf ortsnahe Rohstoffquellen kann kaum ausgewichen werden, da die Bezugswege vom Produzenten über die Verarbeitung und den Zwischenhandel an Weltmarkt und hohen Umsätzen ausgerichtet sind. Die Fichte aus dem Gemeindewald kommt nicht mehr zum örtlichen Zimmermann, weder als Balken, Brett oder Latte.

Es ist ähnlich wie im Einzelhandel: Hat der kleine Händler am Ort erst einmal geschlossen, muss man beim Versandhandel kaufen oder in die Großstadt fahren. Neue kleine Händler wachsen nicht nach. Sie hätten in dem von den großen Ketten dominierten Markt keine Chance.

In Handwerk und Einzelhandel wird die Situation dadurch verschärft, dass es sehr schwer ist, einen Betriebsnachfolger zu finden. Töchter und Söhne der Inhaber streben in andere Berufe. Einen kleinen Betrieb will kaum noch jemand leiten. Die Industrie zahlt gut und am Ende des Arbeitstages ist dort wirklich Feierabend.

Für die örtliche Versorgung ergeben sich daraus Probleme. Wasserrohrbruch und verstopfte Abwasserleitung reparieren immer weniger Unternehmen, die Wartezeiten werden länger und die Preise höher. Außerdem werden die Arbeiter zunehmend aus dem Ausland kommen müssen. Damit wird die Verständigung problematisch, unterschiedliche Herangehensweisen und Erfahrungen sowie andere technische Standards sorgen für weitere Probleme.

Unsere ortsnahe Versorgung benötigt örtliche Händler*innen und Handwerker*innenn und gut ausgebildete, interessierte und engagierte Arbeitnehmer. Mehr Wertschätzung für diese Arbeit und das örtliche Angebot könnte das Interesse des Nachwuchses an einer Betriebsfortführung fördern.

Felix Herkens (Landtagsabgeordneter), Bärbel Schäfer (Inhaberin von KLEINformArt), Katharina Kammerer-Klopp, Klaus Fingerhut (v.l.n.r.)

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