22. Februar 2024

Schallschutzwände könnten für Ruhe am Remchinger Bahndamm sorgen

Planer präsentieren Konzept für freiwillige Maßnahmen / Umsetzung zwischen Pfinztal und Niefern ab 2028 denkbar

Den Blick auf den Fahrplan können sich viele Anwohner der Eisenbahnstraße in Singen und oberhalb der Bahnhofstraße in Wilferdingen sparen – als direkte Anwohner haben sie den Takt der vorbeiratternden Züge quasi im Ohr. Doch bald könnte es leiser werden entlang der Bahntrasse zwischen Niefern und Pfinztal: Die Bahn plant in diesem Streckenabschnitt mittelfristig die Umsetzung von Lärmsanierungsmaßnahmen – insbesondere durch den Bau von Schallschutzwänden.

Als erste von sechs in der Region betroffenen Gemeinden informierten Hasan Ilhan, Leiter der Lärmsanierung Südwest bei der DB, und Projektleiterin Viola Dauth am Dienstagabend interessierte Anwohner und Gemeinderatsvertreter in Remchingen über den Stand des Verfahrens. Dabei unterstrich Ilhan, dass es sich um ein freiwilliges Programm des Bundes und nicht etwa um eine Verpflichtung der Bahn handle.

Von bundesweit 33 500 Kilometern Streckennetz lägen 6 500 Kilometer oberhalb des Grenzwerts von 54 Dezibel Lärmbelastung bei Nacht. Auf einem Drittel der betroffenen Strecke habe die DB seit 1999 erfolgreich Maßnahmen umgesetzt, bis 2050 solle der Rest folgen.

. Jetzt sei gemäß Priorisierung Remchingen an der Reihe, verdeutlichte Ilhan und präsentierte das anhand eines dreidimensionalen Geländemodells für alle Gebäude berechneten Lärmgutachten. Da der Bahnverkehr in der Region eher zunehme, orientieren sich die Maßnahmen über die Ist-Werte hinaus an Prognosewerten. Demnach sei die Belastungsgrenze ohne Lärmschutz bei Nacht in Singen für die Anwohner der Eisenbahnstraße und Teile der bahnnahen Seite der dahinter liegenden Pfinzstraße überschritten, in Wilferdingen für den Bahnhofsbereich und den Schafweg.

Eine 843 Meter lange Schallschutzwand entlang der Schienen in Singen würde den Lärm um bis zu 15 Dezibel reduzieren. Danach lägen anschließend einige Häuser an der Eisenbahnstraße noch leicht über den Grenzwerten, die dann je nach Jahr der Baugenehmigung und Nutzung für bestimmte Zimmer schalldichte Fenster und Lüfter, in Einzelfällen auch spezielle Dämmungen, anbringen und zu drei Vierteln der Kosten über das Projekt finanzieren können. In Wilferdingen könne eine 475 Meter lange Schallschutzwand ohne zusätzliche Maßnahmen für die Entlastung der meisten Häuser sorgen.

Die Höhe der Wände betrage jeweils drei Meter über der Gleiskante – da der Bahndamm höher als die Eisenbahnstraße liegt, könnten sie dort samt Sockel bis zu fünf Meter hoch sein. Im Bahnhofsbereich installiere die Bahn zur Sicherheitsprävention ab halber Höhe transparente Elemente.

Ob die Wände in Remchingen gebaut werden und in welcher Farbgebung, habe der Gemeinderat mitzuentscheiden. „Es gibt auch Gemeinden, die sich bewusst gegen Schallschutzwände entscheiden“, verdeutlichte Ilhan. Auf Nachfrage erklärte er, dass nach einer intensiven Planungs- und Genehmigungsphase ein Bau im Jahr 2028 realistisch sei, sofern die Bahn dann eine Sperrpause für eine nächtliche Gleissperrung einrichten könne.

jza






Anstatt auf den Bahndamm könnten die Anwohner der Eisenbahnstraße in Singen mittelfristig auf eine Schallschutzwand blicken. Im Rahmen eines freiwilligen bundesweiten Lärmschutzprogramms könnte der Bau einer solchen Wand ab dem Jahr 2028 ebenso wie in Wilferdingen und in weiteren Gemeinden für Ruhe sorgen. Foto: Zachmann

Das Gutachten und die Planungen für freiwilligen Lärmschutz entlang der Bahnstrecke präsentierten in Remchingen Viola Dauth (vorne von rechts), Hasan Ilhan, Bürgermeisterin Julia Wieland und Bauamtsleiter Markus Becker. Foto: Zachmann

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