Große Nachfrage bei 25. Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis in Remchinger Kulturhalle
Dass sie sich in der Remchinger Kulturhalle endlich wieder persönlich treffen und direkt ansprechen konnten, darüber freuten sich bei der Lehrstellenbörse Westlicher Enzkreis am Mittwochabend die Auszubildenden von morgen ebenso wie 43 teilnehmende Betriebe von der Bank bis zum Maschinenbauunternehmen, vom Altenpflegeheim bis zur Polizei und den weiterführenden Schulen.
„Endlich können wir wieder vor Ort agieren und unseren Nachwuchs ansprechen – danach haben sich beide Seiten gesehnt“, stellte der Nöttinger Gießereichef Felix Casper fest, während seine Azubis Lukas Schulze und Santo Sapuppo an der exemplarischen Gussform mit interessierten Schülern ins Gespräch kamen. „Die digitale Welt hat viele Vorteile – aber das Zwischenmenschliche kann sie nicht ersetzen. Und das gehört bei der Suche nach der passenden Arbeitsstelle, die entscheidend ist fürs Leben, einfach mit dazu.“
„Die Unternehmen geben sich echt Mühe, ihre Berufe interessant und aufschlussreich vorzustellen“, freuten sich die Zehntklässler Burak Secgün und Melina Kerzig über das vielfältige Angebot der Lehrstellenbörse, die zum 25. Mal unter Regie der CDU-Gemeindeverbände sowie der Jungen Union aus Remchingen und Umgebung stattfand – mit lediglich einer Corona-bedingten Unterbrechung im vergangenen Jahr. „Die Unternehmen haben schnell mitgezogen und die Halle war im Nu gefüllt“, lobte der Organisator Christian Wallisch das intakte Miteinander sowie die orts- und kreisübergreifende Kooperation.
Dass Berufsmessen nicht nur in die Stadt, sondern auch in die Region gehören, unterstrich auch Felix Bickel, Ausbildungsleiter der Felss-Gruppe: „Viele Azubis kommen von hier und da zählen auch kurze Fahrwege.“ 31 Auszubildende begleitet das Maschinenbauunternehmen in Stein derzeit in ihre berufliche Zukunft, 26 sind es beim Königsbacher Oberflächentechniker IMO, wie am Stand nebenan Hubert Maisenbacher feststellte. Während Corona sei es umso schwerer gewesen, zusammenzufinden – bei einer digitalen Messe trafen die beiden Unternehmen nur auf eine Handvoll Interessierte, erinnert sich der Ausbildungsleiter: „Deshalb sind wir gottesfroh, dass wir wieder hier sein können – und dass auch Praktika und Kooperationen mit Schulen wieder möglich sind.“ Schließlich waren auch diese auf Eis gelegt, obwohl sie äußerst wertvoll seien: „Sonst hört und liest man nur etwas über den Beruf, geht mit falschen Vorstellungen in die Bewerbung hinein und merkt dann bei der Ausbildung: Hoppla, das passt doch nicht zu mir.“
Nicht nur für seinen Remchinger Familienbetrieb, sondern gleich für den ganzen Garten- und Landschaftsbau-Verband war der stellvertretende Regionalvorsitzende Joachim Bräuninger in der Kulturhalle: „So läuft das in unserer Branche: einer stellt sie vor und alle haben etwas davon.“ Überhaupt floriere die Branche zurzeit – nicht nur, weil viele während Corona den eigenen Garten wieder für sich entdeckt haben: „Auch den Klimawandel können wir nur mit einer vitalen Vegetation einbremsen – das haben in der Krise viele begriffen.“
jza