Wieland erobert wortgewandt den Rathausschlüssel zurück

Zurück aus dem „närrischen Exil“ ist sie wieder in Amt und Würden: Kaum war Remchingens Bürgermeisterin Julia Wieland am Dienstagabend zurück von der „Bürgermeisterwoche“ am Bodensee, eroberte sie sich den Rathausschlüssel aus den Händen der Narren zurück. Nicht ohne wortgewandte Verteidigung, an der sie am Wochenende eifrig geschmiedet hatte, während die Singener „Spaßvögel“ beim großen Umzug mitten durchs Dorf zogen.

„Nächstes Jahr wird weniger abgehoben, wir bleiben lieber ruhig – fest am Boden“, griff die Bürgermeisterin das Flughafen-Motto der Kampagne auf. Dabei ging sie auf die närrischen Anklagepunkte vom Rathaussturm ein: Während in Sachen Singener Hallenbad der Grundsatzbeschluss des Gemeinderats kurz bevorstehe, sei der Spatenstich für den Kinder- und Jugendcampus ein Meilenstein für Bürger und Kinder am 1. März – „kein Scherz“. Gegen nasse Füße bei Kämpfelbach-Hochwasser verteile die Gemeinde kurzfristig Gummistiefel und auch eine Schlagloch-Strategie sei in Planung. Gut überlegen müsse man sich derweil, ob die „Spaßvögel“ tatsächlich an Ort und Stelle, „neben dem Friedhof als Ort des Trostes und der Ruh“ ihr Vereinsheim erweitern können. Was die Akzeptanz der Nöttinger Ortsumfahrung angehe, gelte es, weiter an die Verkehrsteilnehmer zu appellieren: „Jeder hat nur zwei Hände, egal, ob Frau oder Mann, aber gemeinsam packen wir es an.“

Begleitet von der ausdrucksstarken Guggenmusik der „Bääreklopfa“ entlastete die CGS-Vize Petra Leonhardt zusammen mit Narrenjustiziar Markus Gartner und dem Prinzenpaar Jessica I. (Reiser) und Maximilian III. (Abend) das Amtsoberhaupt vor dem Narrengericht. Während die Aktiven ihre Häse, Kappen und Masken absetzten, entzündeten Vertreter der Keltereckesel, Pfinztrolle, Bäredaifel, Spaßvögel, Gardemädchen und Strohhexen den Narrenbaum. Um das lodernde Feuer tanzten sie mit den zahlreichen Zuschauern aus der ganzen Gemeinde fröhlich Polonaise.

jza