Aluhalle soll zweijährige Bauzeit an Singener Schulturnhalle überbrücken

Groß war der Jubel bei zahlreichen Remchingern, dass die Gemeinde trotz mehrfach vergeblicher Zuschussanträge und deutlichen Baukostensteigerungen die Sanierung der maroden Turn- und Schwimmhalle an der Bergschule für fast zehn Millionen Euro selbst stemmen wird. Bis zuletzt stören fast monatlich technische Ausfälle den Schwimmbetrieb der Schulen, der DLRG, aber auch einiger örtlicher und umliegender Vereine. Ab August sollen wie berichtet die Bagger rollen. Doch bis zur Wiedereröffnung im Herbst 2026 stellt sich für viele Nutzer die Frage: Wohin in der Bauzeit?

Dazu hatte die Gemeindeverwaltung mehrere Optionen geprüft und unter anderem Gespräche mit dem FC Germania Singen und umliegenden Kommunen zur Hallennutzung geführt, nachdem andere Remchinger Hallen weitestgehend ausgebucht sind. Aufgrund der hohen Bustransferkosten, die je nach Dauer der Baumaßnahme etwa 300.000 Euro betragen würden, scheiden diese Lösungen Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos) zufolge jedoch aus.

Daher hatte die Gemeinde Angebote für ein Aluzelt oder eine Aluhalle auf dem Hartgummiplatz direkt neben der Bergschul-Turnhalle eingeholt – jeweils 15 Meter breit und 35 Meter lang, mit Holz- oder PVC-Boden, Umkleidemöglichkeit, Heizung und Beleuchtung. Die Miete eines Aluzelts für zwei Jahre würde inklusive Auf- und Abbau rund 224.000 Euro kosten, der Kauf eines Aluzelts ohne Auf- und Abbau 123.000 Euro, die Miete einer Alu-Halle inklusive Auf- und Abbau 147.000 Euro. Letztere Option empfahl die Verwaltung dem Gemeinderat. Die Räte signalisierten einstimmig grünes Licht, stimmten auf Antrag von Thomas Walch (CDU) jedoch dafür, dass die Gemeinde bei der Mietfirma auch die Option eines Kaufs prüfen soll. Die finale Entscheidung soll dann im Umlaufverfahren stattfinden.

„Es könnte ja sein, man braucht so eine Halle noch einmal, beispielsweise im Zuge der Flüchtlingsunterbringung“, unterstützte Martin Rothweiler (Freie Wählervereinigung) den möglichen Kauf. Dann gelte es jedoch die Lagerung sowie die Zusatzkosten und erforderliche Expertise beim Auf- und Abbau zu bedenken, den der Bauhof technisch selbst nicht leisten könne, gab Bauamtsleiter Markus Becker zu bedenken: „Man braucht sich nicht der Illusion hingeben, so eine Halle sei für ein Vereinsfest mal eben kurz aufgebaut.“ Volker Bräuninger (SPD) erfuhr auf Nachfrage, dass die Sportler während der Bauzeit die Toiletten der Schule nutzen sollen, woraufhin Felix Casper (CDU) anregte, in einen Toilettencontainer zu investieren.

Herausfordernder gestaltet sich derweil die Suche nach Übergangslösungen für den Schwimmbetrieb, die am Donnerstag nicht Gegenstand der Sitzung war. „Auch hier tun wir als Gemeinde unser Möglichstes, um zumindest einen Teil des Schwimmunterrichts weiter zu ermöglichen“, verdeutlichte Bürgermeisterin Julia Wieland auf Nachfrage dieser Redaktion. Während umliegende Hallenbäder, etwa in Kämpfelbach oder Pfinztal, selbst voll belegt seien, sei in den Sommermonaten eine Übergangslösung im Remchinger Freibad geplant. Schulen könnten das Freibad in den Morgenstunden schon vor dem regulären Badebetrieb nutzen, während tagsüber einzelne Bahnen des Schwimmerbeckens freigehalten werden sollen. Im Rahmen der Bäder-Kooperation mit Waldbronn seien dort auch einzelne Projekttage möglich.

jza

Eine Aluhalle auf dem Hartgummiplatz soll während der Sanierung der Turn- und Schwimmhalle an der Singener Bergschule weiter einen Teil des Sportbetriebs ermöglichen. Im Umlaufverfahren will der Gemeinderat noch über die Option eines Kaufs statt einer Anmietung entscheiden. Foto: Zachmann
Eine Aluhalle auf dem Hartgummiplatz soll während der Sanierung der Turn- und Schwimmhalle an der Singener Bergschule weiter einen Teil des Sportbetriebs ermöglichen. Im Umlaufverfahren will der Gemeinderat noch über die Option eines Kaufs statt einer Anmietung entscheiden. Foto: Zachmann
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