Begehungen vor Ort zeigen Vielfalt der Remchinger Biotope


Um den Naturschutz auch in Remchingen voranzutreiben, will die Gemeinde eine Biotopverbundplanung umsetzen. Diese befindet sich derzeit in der Entwicklung. Auf insgesamt drei Rundgängen durch die Ortsteile haben Ellen Dürrbaum, Elena Schuster und Kathrin Bross vom Heidelberger Planungsbüro Bioplan gemeinsam mit freiwilligen „Gebietskennern“ die Natur, Pflanzen- und Artenvielfalt vor Ort angeschaut. Nach der Auswertung von Datengrundlagen und einer bereits erfolgten Übersichtsbegehung wollten sie nun vom Wissen und den Beobachtungen der ortskundigen Bürgerinnen und Bürger profitieren. Rund 15 naturkundige Remchingerinnen und Remchinger teilten ihr Wissen mit dem Planungsbüro. Darunter Mitglieder des NABU, des Landschaftserhaltungsverband Enzkreis, von Obst- und Gartenbauvereinen, Jäger, Obstbaumpfleger sowie Grundstückbesitzer.

„Es ist spannend, wie unterschiedlich die Schwerpunkte in den Ortsteilen gesetzt werden“, so die Umweltbeauftragte Meike Walch. Während in Wilferdingen die Feuchtbiotope ein großes Thema waren, stand in Singen unter anderem die Vogelvielfalt im Mittelpunkt. „Wir interessieren uns für alle Arten von Biotopen im Offenland, egal ob Gewässer-, Trocken- oder Feuchtbiotope. Ein besonderes Augenmerk legen wir hier aber auf Felder und Wiesen“, erklärt Dürrbaum. Denn in Remchingen sei ein hoher Anteil an Streuobstwiesen, Landschaftsschutzgebieten und Flora-Fauna-Habitaten (FFH) vorhanden.

Maßnahmen werden abgeleitet
Auf der Grundlage diverser geografischer, ökologischer, biologischer und rechtlicher Daten sowie der Ergebnisse der Rundgänge erarbeitet das Büro nun verschiedene Maßnahmen, die dann priorisiert und ab nächstem Jahr umgesetzt werden können. Das kann die Entbuschung von Wiesenflächen sein, die Heckenpflege, die Wiederherstellung von Tümpeln oder die Förderung von Feldvögeln. „Die Umsetzung der Maßnahmen ist freiwillig, hat aber Vorteile“, betont Walch. Im Rahmen der Landschaftspflegerichtlinie fördere das Land die Umsetzung der Maßnahmen mit bis zu hundert Prozent. Landwirte können neben Förderungen auch mehr Öffentlichkeitswirkung und Synergieeffekte für die Bewirtschaftung erzielen, während die Gemeinde von Flächen für Ökokonto-Maßnahmen profitieren könne.

Hintergrund zur Biotopverbundplanung
Biotope sind abgegrenzte Lebensräume von Pflanzen und Tieren. Der Biotopverbund verbindet diese miteinander, sodass Arten zwischen ihren Lebensräumen wandern, Populationen sich leichter austauschen und gefährdete Arten besser geschützt werden können. Heutzutage sind Landschaften oft stark zerschnitten und damit auch die Verbindung der Biotope. Ziel der Biotopverbundplanung ist es, bestehende Biotope zu erhalten, sie wiederherzustellen und miteinander zu vernetzen. Gemäß des landesweiten Biodiversitätsstärkungsgesetzes soll die Biotopverbundfläche im Offenland bis 2030 15 Prozent betragen.

Pressemitteilung Gemeinde Remchingen vom 04.07.2024

© Gemeinde Remchingen; Alina Di Sannio
Ellen Dürrbaum vom Planungsbüro Bioplan (v. l.) schaut sich mit den Gebietskennern Jorge Krist und Ulrich Kirchenbauer interessante Flächen auf der Karte an. © Gemeinde Remchingen; Alina Di Sannio
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