Blau-grünes Zottelwesen steigt an Fasching aus den Bachufern
Ein blau-grünes Zottelwesen treibt insbesondere zur Faschingszeit seinen Schabernack in Singen und Umgebung – besonders gut gefällt es ihm der Legende nach im Dickicht der Bachufer. Im Rudel geht es aber auch gerne mal mitten unter die Menschen – so wie am Samstag beim großen Straßenumzug, bei dem der „Pfinztroll“ seinen 25. Geburtstag feiert. Auch wenn die Umzugsbesucher 1999 schon die ersten Exemplare sichten konnten, waren sie erst seit dem Jahr 2000 mit Häß und Maske unterwegs.
Die markante Faschingsfigur ist eine Untergruppe der DLRG Remchingen, die damit in der fünften Jahreszeit die Gemeinschaft über den Schwimmunterricht und Rettungseinsätze hinaus pflegt. Die Idee dazu hatten Nicola und Markus Gartner sowie Jürgen und Brigitte Schönthaler. „Wir waren schon viele Jahre davor mit der DLRG beim Umzug unterwegs, aber jedes Jahr mit anderen Verkleidungen“, erinnert sich Schönthaler, „Bis wir gesagt haben: Wir brauchen jetzt etwas Festes. Da war der Pfinztoll geboren.“ Anfangs noch mit Leintüchern, ab dem Jahr 2000 dann mit selbstgenähtem Fleckenkostüm machten sich einige DLRG-Familien auf die Straße. Bis heute zeichnet seine freundliche Natur den „Pfinztroll“ aus: „Wir spielen gerne mal harmlose Streiche, wollen aber auf keinen Fall jemanden verschrecken – schon deswegen, weil wir selbst immer wieder unsere Kinder und Enkel dabeihaben.“ Mit jeder Menge süßem Wurfmaterial, das die Teilnehmer aus eigener Kasse besorgen, geht es alleine in diesem Jahr auf sieben Umzugsstrecken, zu denen am Abschluss auch die Buurefasnacht in Weil am Rhein gehört – als Fahrgemeinschaft mit den befreundeten Bilfinger „Ebbtrollen“.
„Der Spaß an der Freude verbindet uns und die Faschingsbesucher dürfen auch Spaß an uns haben“, blickt Schönthaler auf so manche schräge Idee über all die Jahre von lauten Ratschen über lange Zangen bis hin zum „(T)rollator“ oder einem Rollstuhl, der für die Musik zuständig ist. Zum 25. Jubiläum gibt es ein besonderes Highlight: Erstmals ziehen die „Pfinztolle“ nicht mit Kunststoff- sondern mit neuen Holzmasken durch die Region.
jza
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