„Die Künstler haben unsere Herzenssache zu ihrer Herzenssache gemacht“
Es ist ein Abend, der wirklich zu Herzen geht: Mit ihrer Benefizveranstaltung „Nah Dran 4.0“ sorgten die Organisatorinnen Marion Liese und Maria Klotz zusammen mit fast 40 Künstlerinnen und Künstlern am Freitagabend in Remchingen nicht nur für nachhaltige Erinnerungen – gemeinsam mit den 160 Besuchern sorgten sie auch für eine beeindruckende Unterstützung für Familien mit lebensverkürzt erkrankten Kindern.
Im Zentrum am Kreisel der Liebenzeller Gemeinschaft Remchingen konnten die Besucher einen aufwändigen Galaabend genießen, bei dem es an nichts fehlte außer an der Gage der Artisten: Sämtliche durchaus bekannte Musiker, Akrobaten und Unterhalter traten bewusst für den guten Zweck auf. Sponsoren kümmerten sich um die Miete, das technische Equipment und die Bewirtungskosten, sodass die beiden Organisatorinnen des Pfinztaler Vereins Herzenssache am Sonntag einen Rekorderlös von 20.000 Euro verkünden konnten, der komplett dem ambulanten Kinderhospizdienst Karlsruhe und dem Verein Tröstende Pfoten – Therapiehunde für Deutschland zugutekommen kann. Seit Jahren engagierten sich Liese und Klotz dort ehrenamtlich. „Bei dieser wichtigen Arbeit gibt es schnell finanzielle Nöte, wenn man den schwerkranken Kindern einmal einen besonderen Wunsch erfüllen möchte“, stellt Klotz fest, „Umso mehr freuen wir uns, dass die Mitwirkenden unsere Herzenssache zu ihrer Herzenssache gemacht haben.“
Nach einer ausdrucksstarken musikalischen Begrüßung durch das Showensemble Stimmalarm, dessen vier Sängerinnen beim ABBA-Medley das Nonnenkostüm gegen bunte Kleider tauschen, lassen vier Akrobatinnen des Pyramidalen Kleinkunstvereins Karlsruhe kurzzeitig den Atem stocken, während sie auf ihren Schultern balancieren. Für jede Menge Pop und Rock sorgen die Band „Baers“ und Sängerin Naomi Westlake. Bei einer heiteren Versteigerung wechselt zwischendurch ein Kunstwerk des Pfinztaler Künstlers Pavel Miguel den Besitzer – für 800 Euro, bevor es mit Country-Indi-Rock der Band No Sugar, No Cream und einem Tribut von Tina T an Tina Turner weitergeht und Eventzauberer Michael Kühn in seinen Bann zieht.
Zum heimlichen Star des Abends macht sich derweil Georg Schweitzer. Mit seiner wortgespickten, unerschrocken-nahbaren und humorvoll-aufdringlichen Art hat er die Zuschauer schnell auf seiner Seite. Wer sich ungefällig in den Saal schleichen will, wird prompt ertappt und bekommt ungefragt noch etwas Salz in sein chinesisches Nudelgericht, das es den ganzen Abend über aus einem großen asiatischen Food-Bus gibt. Wer nicht hinschaut wird zurechtgerückt, wer schwätzt wird kurzerhand auseinandergesetzt. Ältere Damen begleitet „Schorsch“ bereitwillig an ihren Platz: „Nichts ist schöner als wenn Frauen sich wi(e)der setzen“.
jza




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