Haufenweise Klamotten laden zum Shoppen und Feilschen ein
Zahlreiche Mädchen und junge Frauen strömten am Samstagnachmittag zur Remchinger Kulturhalle. Nicht etwa, weil dort eine angesagte Boygroup auf ihre weiblichen Fans gewartet hätte – sondern vielmehr haufenweise Kleidung, Kleidung und noch mehr Kleidung. Der zwölfte Remchinger Mädchenflohmarkt hatte an 90 Ständen für fast alle Besucherinnen das passende Outfit zu bieten – und bei genauem Hinsehen zwischen den Tischen und Stangen voller Textilien auch so mache schmucken Accessoires, Taschen, Schuhe oder Brettspiele, die auf neue Besitzerinnen warteten.
Und das zu echten Schnäppchenpreisen: „Schließlich wollen wir wieder Platz im Schrank bekommen“, bringt Sophia Lentz ihre Motivation auf den Punkt. „Eins, zwei oder drei“, lautete am gemeinsamen Stand mit ihrer Freundin Vanessa Bräuninger die Devise bei der Preisgestaltung – Feilschen erlaubt. „Wir kommen schon viele Jahre gerne hier her. Natürlich fällt es bei manchen Stücken schwer, sich davon zu trennen. Aber andere habe ich nur ein oder zwei Mal angehabt und da wäre es viel zu schaden, wenn sie ungenutzt im Schrank hängen würden“, stellt die junge Singenerin fest. Über den Verwendungszweck der Einnahmen sind sich die Freundinnen schnell einig: „Mit dem Geld können wir wieder shoppen gehen“, stellt Vanessa Bräuninger fest – trotz wachsamen Blicken ihres Partners Armin Komorowski, der die beiden beim Verkauf unterstützt und dabei darauf achtet, dass nach dem Flohmarkt nicht ebenso viele Klamotten wieder mit nach Hause gehen, wie er humorvoll hinzufügt.
Über einen Mädelstag mit ihrer Mutter freut sich derweil die Zwölfjährige Janina aus Darmsbach, die binnen weniger Minuten eine Tasche voller Oberteile, eine Jacke und einen schönen Ring gefunden hat. Dabei lobt sie das Angebot des Flohmarkts, der neben Umkleiden auch gemütliche Sitzecken und an einigen Ständen elektronisches Bezahlen ermöglicht. „Und wenn ich die Kleidung nicht mehr brauche, gebe ich sie weiter zum Roten Kreuz“, erklärt die Schülerin strahlend.
Nachhaltigkeit groß geschrieben hat derweil auch die Steuerungsgruppe der Fairtrade-Gemeinde. Wie berichtet hat Remchingen seit dem Frühjahr 2023 das Siegel inne – unter anderem dank regelmäßigen Öffentlichkeitsaktionen. So setzte sich das Team am Eingang der Kulturhalle hinter die elektrische Nähmaschine und bot vor Ort einen Änderungsservice an. Während Elke Mackert und Nicole Baureith demonstrierten, wie man aus einer ausgedienten langen Hose nicht nur eine kurze, sondern auch eine Tasche machen kann, informierten Rathausmitarbeiterin Sarah Schelling und Christa Kröner-Kussmaul über passende Label, mit denen man nachhaltige Textilproduktion erkennen kann. Während insbesondere ökologisch produzierte Baumwolle, Wolle und Lein besonders nachhaltig seien, solle man auf einen hohen Anteil von Polyester, Nylon oder Elasthan zugunsten der Umwelt eher verzichten.
jza
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