Helfen in Notsituationen

Ganze 36 Notinseln gibt es in Remchingen. Können Sie sie benennen? Und wissen Sie überhaupt, was eine Notinsel ist? Viele Erwachsene können diese Fragen nicht beantworten. Ganz so schlimm ist das nicht, denn bei den Notinseln handelt es sich um Anlaufstellen für Kinder, die Hilfe brauchen. Und damit die wissen, in welchen teilnehmenden Geschäften, Restaurants, Praxen oder anderen Einrichtungen sie Unterstützung finden, haben sich zwei Remchinger Schulen zu Notinsel-Schulen erklärt. Das Ziel der Carl-Dittler-Realschule und der Singener Bergschule ist es, das Projekt vor allem in den Grundschulklassen bekannt zu machen.

Von Schülern für Schüler
Die Schulsozialarbeiterin Alexandra Stoll ist vor zwei Jahren mit der siebten Klasse der Bergschule alle Notinseln in Remchingen, Keltern und Kämpfelbach abgelaufen. Anhand einer Checkliste haben die Schülerinnen und Schüler die Stationen kontrolliert. Heute sind die Schüler in der neunten Klasse und einzelne Notinsel-Botschafter besuchen noch immer regelmäßig Grundschulklassen und Elternabende, um das Konzept der Notinseln zu erklären und zu verbreiten. Sie schauen bei bestehenden Notinseln nach dem Rechten, geben Hilfestellung und werben neue Einrichtungen an, zuletzt die Aral Tankstelle am Bahnhof. Als Nächstes wollen die Botschafter der Bergschule in Kooperation mit der Kindertagesstätte Mosaik die Notinseln im Ortsteil Singen ablaufen und dafür eine Karte erstellen. Wie es weitergeht, wenn die Botschafter ihren Schulabschluss machen, weiß Stoll noch nicht genau: „Wir schauen nach geeigneten Klassen. Vielleicht gibt es auch eine freiwillige AG.“

Anders läuft es bei der Realschule ab. Caren Beuchle ist Lehrerin des Fachs Alltagskultur, Ernährung, Soziales. Jedes Jahr bespricht sie das Notinsel-Projekt mit den achten Klassen. Die Schule kooperiert mit den Grundschulen in Nöttingen und Wilferdingen. Dort erklären die Achtklässler dann in einer Unterrichtsstunde anhand von Plakaten und Rollenspielen spielerisch den Sinn von Notinseln. „Kinder und Lehrer geben eine gute Resonanz, deshalb werden wir das Projekt weiterverfolgen“, so Beuchle. Neben der Vorstellung im Unterricht laufen die großen Schüler mit den kleinen Schülern auch die Stationen ab. Außerdem werben sie neue Notinseln an.

Notinsel-Schulen sind Maßnahme der Kinderfreundlichen Kommune
Die Entwicklung der Remchinger Notinsel-Schulen ist die Umsetzung einer Maßnahme aus dem Aktionsplan Kinderfreundliche Kommune. Die erste Notinsel-Schule gab es in Weingarten. Die Kinder- und Jugendbeauftragte Michaela Ungerer hat das Konzept nach Remchingen gebracht. Sie ist begeistert vom Engagement der Schulen: „Während Corona war leider nicht so viel möglich. Ich war sehr überrascht, dass es doch noch einen Funke gab, der das Feuer für das Projekt entfacht hat.“ Eine Kooperation zwischen den beiden Schulen gibt es zwar nicht direkt, aber Beuchle und Stoll sind ständig im Austausch und arbeiten auch für den Weltspieletag zusammen, wo sie die Notinseln der Öffentlichkeit präsentieren.

Über das Notinsel-Projekt
Die Deutsche Kinderschutzstiftung Hänsel + Gretel hat das Projekt ins Leben gerufen. Die Notinseln sind Anlaufstellen für Kinder, die Hilfe brauchen. Darunter zählen auch Notlagen, die Kinder als solche empfinden, zum Beispiel wenn sie ihre Busfahrkarte vergessen haben oder den Schlüssel verloren haben. Deshalb ist es nicht notwendig, dass die Mitarbeitenden in einer Notinsel eine pädagogische Ausbildung haben. Verstand, Engagement und Herz reichen meist aus. Die Hilfe besteht oft aus zuhören, trösten, ein Pflaster aufkleben oder einem Anruf zuhause. An einem zentralen Ort werden Handlungsanweisungen für konkrete Situationen hinterlegt, die die Mitarbeitenden befolgen können. Von außen ist die Notinsel mit einem Aufkleber sichtbar als Anlaufstelle gekennzeichnet. Eine Liste mit allen Anlaufstellen ist zu finden unter www.remchingen.de.

Quelle: Die Informationen und das Foto zu diesem Artikel sind den Gemeindenachrichten Nr. 7/2025 entnommen.

Lehrerin Caren Beuchle, Schulsozialarbeiterin Alexandra Stoll und Kinder- und Jugendbeauftragte Michaela Ungerer unterstützen das Notinsel-Projekt mit vollem Einsatz.
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Bemerkungen :

  • user
    Amara 07.03.2025 um 17:19
    Hilfe nur während der Öffnungszeiten , oder ?
    Weil sonst ist die Tür zu .
    Montag bis Freitag von bis ...... Mittwoch mittag geschlossen ...... etc.
    Was für eine Inszenierung der Hilfe ! Wo doch alle Schulen knapp vor Ladenschluss oder Mittagspause enden.