Jung und Alt lassen sich von der Faszination Modellbau begeistern
Einen großen Bahnhof gab es am zweiten Oktoberwochenende in der Kulturhalle Remchingen: Der Modelleisenbahnverein Remchingen versammelte einige befreundete Vereine aus ganz Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz mit ihren Modulanlagen, die für zahlreiche Hingucker bei der ganzen Familie sorgten. Unter dem Motto „Von der Jugend für die Jugend“ standen dabei besonders die jungen Bastler an den Trafos, ließen Dampfloks dampfen, Güterzügen rangieren, Karussells ihre Runden drehen oder Rettungsfahrzeuge zur Einsatzstelle düsen. Schließlich sind es auf modernen Modellbahnanlagen mittlerweile bei Weitem nicht nur die Schienen, auf denen jede Menge los ist, wie der Zwölfjährige Robin und der Elfjährige Tobias verdeutlichen.
Anderthalb Jahre lang haben sie im Rahmen der Aktion „Opa, lass uns Eisenbahn spielen“ unter anfänglicher Anleitung der erfahrenen Tüftler sowie ihrer Eltern im Verein am Remchinger Bahnhof und schließlich fast komplett selbstständig ihre eigene Modulanlage gebaut. „Jeden Dienstagnachmittag wächst ein Stück dazu und mittlerweile dürften uns die Jugendlichen an der großen Anlage unterstützen“, freut sich Roland Fränkle zusammen mit dem Vorsitzenden Walter Ketterer. Für das besondere Event in der Kulturhalle hat Ketterer daraufhin neben den regionalen Vereinen aus Ispringen oder Pforzheim-Dillweißenstein weit hergereiste aus Pfullendorf, Biberach oder Wangen im Allgäu eingeladen, die zahlreichen Besuchern die Vielfalt des Modellbaus zwischen Nostalgie, Sammlerleidenschaft und moderner Technik verdeutlichten.
„Früher sagten wir zu den Kindern, sie sollen ja nichts anfassen“, verdeutlichte Thomas Leins vom MEC Biberach, „Heute haben wir unsere Kinderanlage auf Spur 1 extra so gestaltet, dass die Kinder selbst damit spielen, die Züge anfassen und auch mal einen Blick unter die Anlage auf die Verkabelung werfen können.“ Während Shaun das Schaf auf der Biberacher Anlage mit einem Schwein auf dem Trampolin hoch und runter hüpft, wackelt ein großer blauer Elefant als Symbol des Deutschen Kinderschutzbundes auf dem fahrenden Waggon mit den Ohren und trötet laut, wenn man auf die Fernbedienung drückt. Die anderen Waggons sind mit Gummibärchen beladen: „Mit immer wieder neuen Attraktionen machen wir die Anlagen erlebbar für Kinder, die wichtig für die Zukunft unserer Vereine sind, schließlich würden wir ohne sie aussterben.“ Dabei freute sich Leins über die Vielfalt auf den Ausstellungen und das gegenseitige Lernen der Vereine voneinander.
Wie man Wagenaufbauten und Zubehör mit einem 3D-Drucker selbst herstellen kann, demonstrierten die Modellbahnfreunde aus Karlsdorf-Neuthard. Eine Echtdampfbahn zum Mitfahren auf dem Rathausplatz, ein großer Teileflohmarkt und die Versteigerung fertig gebauter Anlagen rundeten das Rahmenprogramm ab.
jza





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