Kunterbunte Dahlienpracht in Wilferdingen erfreut Zaungäste
Einen grünen Daumen kann man Gerlinde Zachmann mit Sicherheit attestieren – genau genommen sogar einen bunten: Denn ihr Dahliengarten blüht in zahlreichen Farben und Varianten. Seit zehn Jahren sorgt die Unruheständlerin gemeinsam mit ihrem Mann Wilfried für eine spätsommerliche Blütenpracht – und für jede Menge Hingucker von Spaziergängern, Radfahrern und fleißigen Bestäubern. Nach dem dritten baubedingten Garten-Umzug dürfen die beiden seit fünf Jahren ein privates Grundstück an der Einmündung des Pfinzradwegs an der Ecke Buchwaldstraße/ Wiesenstraße nutzen. Von dort aus erfreuen die Schönheiten aus dem mexikanischen Hochland, die auch Georgien genannt werden, zahlreiche Vorbeikommende.
Über 600 Dahlienpflanzen zählt das umtriebige Ehepaar mittlerweile – darunter mehr als 100 Sorten, viele davon selbst gezüchtet. „Manche tragen den Namen von Familienmitgliedern, aber die meisten haben eine Nummer, um den Überblick nicht zu verlieren“, erklärt Gerlinde Zachmann, die die Knollen vor jedem Winter ausgräbt und schön geordnet zu Hause überwintert, da Dahlien nicht winterhart sind und bei strengen Frösten abfrieren würden, „Auch wenn die meisten Winter nicht mehr so kalt sind, wäre es schade um die Zucht, wenn alle erfrieren würden.“ Über die Knollen oder Rhizome vermehren sich Dahlien sortenrein, während mittels ihrer Samen eine Züchtung möglich ist. Das sorgt für die große Vielfalt, die unter anderem im Dahliengarten Bad Köstritz, bei der Dahlienschau in Lindau oder Mainau im Bodensee zu sehen ist.
Schon immer war Gerlinde Zachmann fasziniert von solchen Schauen, aber auch vom Dahliengarten ihrer eigenen Mutter, in dem sie als Schulkind mit anpackte. Zusammen mit ihrem Mann Wilfried erfüllte sie sich dann den Wunsch vom eigenen Dahliengarten, der mit viel Arbeit verbunden ist, in dem sie aber auch immer wieder ausprobieren von der Natur lernen. Während sie zur Düngung und zum Schutz vor Unkräutern dreimal im Jahr Schnittgut vom Fußballrasen des FC Nöttingen als Mulch auftragen, passiert der Pflanzenschutz rein natürlich mit Milch. Zudem sorgt ihre selbst angesetzt Brennnessel-Jauche für vitale Pflanzen. Ein regelmäßiger Schnitt der verblühten Teile sorgt für neue Blüten.
Lieber nur zwei Mal die Woche, dafür fünf Liter für zwei Pflanzen lautet ihre Devise beim Gießen, um das sie sich zumindest im Juli weniger kümmern mussten: „Für uns war der Regen ein Geschenk Gottes, da konnten wir im Sommer sogar ein paar Tage weggehen“, stellt die Prädikantin fest. Nach heißen Tagen ist das Ehepaar dankbar über den Wasseranschluss der Nachbarn, den die beiden nutzen dürfen: „An einem Gießabend tragen wir anderthalb Tonnen Wasser – da sparen wir uns gleichzeitig das Fitnessstudio“, stellt Wilfried Zachmann humorvoll fest. Manche Passanten würden fragen, warum sie keine Sträuße verkaufen. „Man darf aber nicht immer nur den finanziellen Nutzen sehen – sondern auch den fürs Herz“, unterstreicht Gerlinde Zachmann, die mit ihrem Mann nach getaner Arbeit gerne vom Bänkchen aus den Blick über den Garten schweifen lässt – und sich dabei schon die nächste Züchtung überlegt. Schließlich hat sie nach ihrem eigenen Namen noch keine Dahlien benannt.
Bis Ende September laden Gerlinde und Wilfried Zachmann bei gutem Wetter an jedem Sonntag um 15 Uhr Interessierte zum Rundgang in ihrem Dahliengarten ein. Ansonsten ist jederzeit der Blick über den Zaun möglich.
jza
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