Meldungen aus dem Gemeinderat
Eltern kritisieren mangelnde Beteiligung bei Kita-Essen
Während die ersten Kindergartenkinder bereits in den neuen Kinder- und Jugendcampus in Wilferdingen eingezogen sind, steht auch die Eröffnung der neuen Mensa bevor, die wie berichtet künftig zentral alle Schulen und kommunalen Kindergärten mit Mittagessen versorgen soll.
Darüber äußerste Dominik Helmling vom Elternbeirat der kommunalen Kita Mosaik in Singen bei der vergangenen Gemeinderatssitzung Bedenken: „Anstatt einem Bio-Essen werden für unsere Kita dann Tiefkühlprodukte aufgewärmt und verteilt. Das Thema Regionalität fehlt komplett“, hielt er dem Gremium vor und wollte wissen, wie die Einbindung der Elternschaft abgelaufen sei, „Kein Elternteil weiß von einer Beteiligung.“
Dabei rechnete Helmling vor, dass die Essens- ebenso wie die Betreuungskosten ab Januar überproportional zu den Lohnkosten steigen und damit Familien mit mittlerem Einkommen stark belasten würden: „Für ein einjähriges Kind kann man zu solchen Preisen viele Nudeln mit Soße kochen.“ Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos) erklärte, dass sie in der nächsten öffentlichen Sitzung Helmlings Fragen beantworten werde, da dazu eine weitergehende Recherche nötig sei.
Remchinger Forst plant mit einer schwarzen Null
Mit einem negativen Ergebnis von 22.000 Euro Verlust schließt der Remchinger Forsthaushalt im Jahr 2024 ab. Dies sei darauf zurückzuführen, dass 400 Festmeter verkauftes Holz erst Anfang 2025 abgerechnet worden seien, sonst hätte es eine schwarze Null gegeben, erklärte Revierförsterin Sarah Zwerenz dem Gemeinderat.
Außerdem habe das Forstteam Habitatbäume ausgewiesen und aufgrund von Starkregenereignissen mehr Wege ausgebessert. Einstimmig genehmigte der Gemeinderat den Vollzug des Jahres 2024 ebenso wie den Bewirtschaftungsplan 2026, der mit einem positiven Ergebnis von 13.440 Euro rechnet.
2026 sei ein Holzeinschlag von 3.700 Festmetern geplant. Zu den Einnahmen aus dem Holzverkauf in Höhe von rund 245.000 Euro kommt eine Bundesförderung in Höhe von rund 60.000 Euro. Für die Forstwirte, die bisher ihre Sägen selbst kaufen und mitbringen müssen, sei die Beschaffung von zwei Sägen geplant.
Nach zwei Neubesetzungen gebe es im Forstteam aktuell eine offene Stelle. Der Brennholzverkauf laufe aktuell schleppend, erklärte Zwerenz – im Gegensatz zum Vorjahr, in dem am ersten Tag alles ausverkauft gewesen sei.
Ebenso einstimmig beschloss der Gemeinderat den Entwurf der neuen Jagdpachtverträge, bei dem die Jagdpächter in Sachen Wildschadensverhütung mehr in die Pflicht genommen werden. Drückjagten sollen künftig, wo möglich, verpflichtend umgesetzt werden. Die Gemeinde rechnet mit Pachteinnahmen von 14.000 Euro, die für den Waldwegeausbau, Wildschäden und den Naturschutz zweckgebunden sind. Interessierte Pächter können sich bis Ende Januar bei der Gemeinde bewerben.
Gemeinde kauft Weg am Pfinzufer für mögliche Beleuchtung
Immer wieder kommt der Wunsch aus der Bevölkerung, den Weg am Wilferdinger Pfinzufer hinter dem Drogeriemarkt zu beleuchten. Nun beschloss der Gemeinderat, die bisher privaten Wegflächen samt einer Fläche für eine mögliche Verbreiterung und Ausleuchtung zu kaufen. Dafür entstehen Vermessungs- und Zerlegungskosten in Höhe von rund 40.000 Euro und Grunderwerbs- sowie Notarkosten in Höhe von rund 15.000 Euro.
Ein Ausbau des Wegs zu einem Geh- und Radweg mit voraussichtlich mindestens 2,50 Metern Breite sowie die Beleuchtung müsse das Gremium dann noch separat beschließen, erklärte Bürgermeisterin Julia Wieland (parteilos). Dies sei im kommenden Haushalt mit 510.000 Euro eingeplant, wobei sie mit der Hälfte des Betrags an Zuschüssen rechne.
Temporäres LKW-Durchfahrtverbot durch Nöttingen
Andreas Beier (SPD) lobte bei der vergangenen Remchinger Gemeinderatssitzung das aufgrund des Glasfaserausbaus seit wenigen Tagen eingerichtete LKW-Durchfahrtverbot durch Nöttingen. Wie berichtet soll dieses auch im Zuge der 2026 geplanten Sanierung der Friedhofsmauer gelten – dem Wunsch der Gemeinde eines generellen Durchfahrtverbots für LKW, die stattdessen die neue Ortsteilverbindungsstraße nutzen können, hatte das Landratsamt bisher nicht stattgegeben.
Auf erhebliche Mulcharbeiten im Bereich der Wasserpumpstation des Zweckverbands an den Wilferdinger Seewiesenquellen wies Gemeinderat Klaus Fingerhut (Grüne) hin. Er bat die Gemeindeverwaltung herauszufinden, ob diese notwendig gewesen seien und wer verantwortlich sei, da es sich unter anderem um Biotopflächen handle.
Alexander Schwenk (Freie Wählervereinigung) stellte fest, dass an einem jüngst durch das Gremium genehmigten Snackautomaten auf privatem Grund an der Wilferdinger Hauptstraße auch E-Zigaretten und Spirituosen verkauft würden: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich nicht zugestimmt.“ Wieland kündigte an, sich den Automaten anzuschauen. Maria Scrofan (CDU) erfuhr, dass die Sanierung einer maroden Treppe im Bereich der Wilferdinger Grundschule im Haushalt 2026 vorgesehen sei.
jza

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