Mit selbstgeschmiedeter Uhr bundesweite Jury überzeugt
Großer Jubel an der Remchinger Realschule: Die Technik-AG holte sich am Freitagabend den ersten Platz des bundesweiten Handwerkswettbewerbs „Mach was!“ der Würth AG. Gespannt saßen die Schülerinnen und Schüler mit Techniklehrer Siegfried Guigas bei der Preisverleihung am Künzelsauer Stammsitz des Unternehmens. Sie wussten bereits im Vorfeld, dass sie unter den ersten drei von insgesamt 120 teilnehmenden Schulen gelandet waren. „Aber als wir tatsächlich Erster wurden, bekamen wir richtig Gänsehaut, dieser Moment ging schon in die Nerven, die Schüler sind aufgestanden und haben geschrien“, berichtete der Technik- und Sportlehrer Guigas von dem einzigartigen Erlebnis. Nach der Preisvergabe im Beisein des Firmengründers Reinhold Würth, der in seiner Ansprache die zukünftige Bedeutung des Handwerks und insbesondere des jungen Nachwuchses in den vielfältigen Berufen unterstrich, ging es für die Schüler zum Würth Open Air mit angesagten Musikern. Anschließend durften sie im Schlosshotel übernachten, bevor sie ein Shuttle zurück nach Remchingen brachte.
Womit überzeugten die zehn Remchingen Realschüler die Jury aus Fachjuroren sowie einer Online-Abstimmung? Wie berichtet hatten sie für die Außenfassade der Schule das Schuljahr über eine 400 Kilogramm schwere Uhr gefertigt. Dabei bekamen sie tatkräftige Unterstützung von regionalen Firmen, in die sie während des Projekts einen tiefen Einblick gewinnen konnten. Das massive Zifferblatt wurde bei Edelstahl Rosswag geschmiedet und gewalzt und bei Fräsmaschinen Kunzmann mit den in Einzelfertigung gegossenen Stahlziffern von der Firma Casper Guss verschraubt. Die finale Montage setzte Metallbau Deurer zusammen mit dem Spezialkran von Fensterbau Fanara punktgenau mit Schwerlastdübeln an die Gebäudewand. Die Kosten des Uhrwerks konnten durch verschiedene Aktionen, unter anderem der Organisation eines Ehemaligen-Treffs durch die Technik-AG und den Förderverein sowie einer Spende der Sparkasse Pforzheim-Calw aufgebracht werden.
„Jetzt können wir erst einmal durchschnaufen“, stellte Guigas am Wochenende humorvoll fest. Trotzdem habe er schon das nächste Projekt im Kopf – wenn auch im kommenden Schuljahr etwas gemächlicher: „Zum Beispiel mit einer Entschleunigungs-Liege für den Schulgarten.“
jza
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