Profikarrieren beginnen nicht auf Hawaii, sondern beim Vereinscup
Was klein begann, bringt heute Laufbegeisterte weit über die Region hinaus zusammen: Die Volkslaufserie um den Cup der Sparkasse Pforzheim Calw feiert in diesem Jahr ihre 20. Auflage. 2003 war es die Motivation von Organisator Bernd Elfner, die Attraktivität einzelner Laufveranstaltungen in Pforzheim, dem Enzkreis und dem Kreis Calw durch eine Serie weiter zu erhöhen – was ihm mit der Sparkasse Pforzheim Calw als alleiniger Sponsor von Anfang an gelungen ist: Vom Hesselauf in Calw, dem Gaißeschenner-Halbmarathon in Kieselbronn, dem Pforzheimer Citylauf, dem Nöttinger Ranntallauf, dem „Wild and Run“ in Oberkollbach und dem Heckengäulauf in Wiernsheim bis zum Keibellauf in Huchenfeld sind die Veranstaltungen fester Bestandteil im Laufkalender ambitionierter Alltagsathleten.
„Sport ist weit mehr als körperliche Betätigung – er bringt die Menschen zusammen und fordert uns immer wieder heraus, unser Bestes zu geben. Sie haben es mit Herzblut und großem Einsatz geschafft, diese erfolgreiche Serie zu etablieren“, lobte Remchingens Bürgermeisterin Julia Wieland (fraktionslos) bei der diesjährigen Siegerprämierung in der Nöttinger Turnhalle Elfners Einsatz. Elfner selbst bedankte sich neben der ebenfalls 2003 fusionierten Sparkasse bei den ausrichtenden Vereinen und hob unter den Läufern insbesondere Markus Nippa als achtmaligen Sieger und Carmen Keppler als siebenmalige Siegerin der Serie hervor.
Zum Jubiläum durften alle Ausgezeichneten ihren Pokal von keinem anderen als dem ehemaligen Weltklasse-Triathleten Sebastian Kienle, geboren in Mühlacker, entgegennehmen – und sich anschließend über einen Vortrag freuen, bei dem der 40-Jährige erstaunlich offen von den Erfahrungen, Ambitionen und Herausforderungen seiner Profikarriere berichtete. Musikalisch umrahmt vom Sänger und Gitarristen Nico Ulshöfer aus Nöttingen nahm Kienle, der 2014 als Ironman-Weltmeister auf Hawaii triumphierte, zweimal Ironman 70.3-Weltmeister und dreimal Ironman-Europameister wurde, die Zuschauer hautnah hinein in seine Profikarriere, die er 2023 beendete. „Dabei beginnen solche Karrieren nicht auf Hawaii, sondern beim Laufcup im Verein“, motivierte er alle Ambitionierten. Dabei komme es vielmals darauf an, Ziele im Leben weder zu tief, noch zu hoch zu stecken, verdeutlichte er mit seiner Grundschulzeitung, in der er schon Profitriathlet werden wollte. Seine Klassenlehrerin, die dies erst für völlig unrealistisch hielt, brachte ihm die Zeitung zu Beginn seiner Karriere mit – was ihm einen enormen Motivationsschub gegeben habe.
Dass er anfangs zwar immer mit dabei, aber nie ganz vorne gewesen sei, habe die Flamme stets am Lodern gehalten – bis zu seinem persönlich größten Sieg im Jahr 2012 bei Ironman 70.3 in Las Vegas: „Das war wie wenn die Himmelspforte aufgegangen wäre. Gleichzeitig gibt es ab dem Moment kein zurück mehr, was den eigenen Anspruch angeht. Aus Lust am Gewinnen wird die Angst zu verlieren.“ Was das Training angehe, gebe es kaum Geheimnisse im Laufgeschäft – der Weg zum Erfolg sei oft ein nüchterner: „Man muss nicht zwei, drei Mal mit Hurra gegen die Wand laufen, sondern eine Dekade lang mäßig aber regelmäßig Holz machen“, blickte er auf zehn Jahre lang wöchentlich bis zu 30 Stunden Training, „So wie der
jza
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