Remchingen sucht schnellstmöglich neuen Rechnungsamtsleiter

Ein bedeutender Wechsel steht bevor im Remchinger Rathaus. Nach längerer Krankheitsphase des Kämmerers Frank Burghardt gibt es nun Gewissheit, wie es weitergeht: Der Kämmerer habe zum Oktober seine Versetzung zu einer anderen Dienststelle beantragt, wie Bürgermeisterin Julia Wieland (fraktionslos) auf Anfrage während ihres aktuellen Urlaubs erklärte. Damit verlässt er nach rund zwei Jahren die Gemeinde und Remchingen muss eine Nachfolge für höchste Amt in der Gemeinde nach dem der Bürgermeisterin suchen.

"Er hatte uns alle überzeugt“, erinnert sich Wieland an die Bewerbungsgespräche in nicht-öffentlicher Sitzung des gesamten Ratsgremiums, die sie im September 2023 an ihrem eigenen ersten Arbeitstag führte. Zuvor hatte der damalige Kämmerer und ebenso Remchinger Bürgermeister-Kandidat Gerd Kunzmann die Gemeinde verlassen. Auch damals war das Amt länger vakant. „Aber es hat mit Remchingen einfach nicht gepasst und wir wünschen Herrn Burghardt für die Zukunft alles Gute“, unterstreicht Wieland. Jetzt gelte es, nach vorne zu schauen und das Beste für die Gemeinde herauszuholen.

Noch immer hat die Gemeinde keinen aktuellen Haushaltsplan, den der Gemeinderat üblicherweise spätestens zu Jahresbeginn verabschiedet hatte. Dieser Umstand blockierte wie berichtet zuletzt wichtige Ratsbeschlüsse und Vorausplanungen. Der nun zweite Kämmerer-Wechsel innerhalb von drei Jahren und die allgemein angespannten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen machen die Planungen nicht einfacher.

In den vergangenen drei Jahren hatte Remchingen gut 21 Millionen Euro investiert – neben den letzten Rathausraten in den Kinder- und Jugendcampus, das Hallenbad, zahlreiche Straßensanierungen mit alleine in diesem Jahr 30 Rohrbrüchen, die Flüchtlingsunterkunft, Schulen und viele kleinere Projekte. Die Zukunft sei geprägt von zahlreichen Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen, verbunden mit Kreditaufnahmen.

Umso erfreulicher sei es, dass die von der Gemeinde beauftragte Kommunalberatung Berninger, ein pensionierte Kämmerer, die Aufgabe der Haushaltsplanung nun übernommen hat: „Das war unser Glück im Unglück.“

Für voraussichtlich 8 000 Euro hat er das umfassende Planwerk erstellt, mit dem sich der Gemeinderat bei der nächsten Sitzung am 25. September beschäftigen soll. Außerdem habe sich Berninger bereit erklärt, auch für das kommende Jahr 2026 einen Haushaltsplan zu erstellen, um diesen frühzeitig zu haben. Um solch eine prekäre Situation zu vermeiden, wolle Wieland im Zuge des Haushalts 2026 außerdem vorschlagen, eine zweite stellvertretende Kämmerer-Stelle zu schaffen, die sich neben Controlling und Jahresabschlüssen auch um eine Haushaltsplanerstellung kümmern kann.

Das restliche Team des Rechnungsamts um den stellvertretenden Leiter Matthias Schüle sei bisher nicht an den spezifischen Haushaltsplanungen beteiligt gewesen – und habe überdies jede Menge weitere zentrale Aufgaben. So zählten beispielsweise alleine zu Schüles Aufgabenbereich die Verwaltung der Liegenschaften, zu denen rund 200 Wohnungen in Remchingen gehören. „Ich bin dem gesamten Team des Rechnungsamts und den anderen Ämtern, die in dieser Zeit unterstützen, außerordentlich dankbar.“ Zu dem Amt gehören auch das Freibad, der Forst und der Abwasserzweckverband und somit 23 Mitarbeiter.

Burghardt war zuvor 20 Jahre lang Kämmerer in Maulbronn und arbeitete anschließend in der Kirchenverwaltung und im Gemeindetag Stuttgart, bevor er Anfang 2024 nach Remchingen kam. Bereits vor zwei Wochen hatte die Gemeinde die Stellenanzeige für Burghardts Nachfolge veröffentlicht. Bewerbungsfrist ist Ende September – wenn es gut laufe, könne die Stelle zum Jahreswechsel neu besetzt werden. Aktuell lägen schon zwei Bewerbungen vor, so Wieland. 2023 waren es insgesamt fünf, von denen die Gemeinde drei eingeladen hatte: „Aber alleine die Anzahl an Bewerbungen sagt nichts aus: Wir brauchen eine Person, die passt.“

jza

Eine neue berufliche Herausforderung sucht Remchingens Kämmerer Frank Burghardt. Nach knapp zwei Jahren hat er die Gemeinde verlassen. Foto: Zachmann (Archiv)
Eine neue berufliche Herausforderung sucht Remchingens Kämmerer Frank Burghardt. Nach knapp zwei Jahren hat er die Gemeinde verlassen. Foto: Zachmann (Archiv)
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