Remchinger Bierkultur: Besucher und Brauereien loben das stimmige Miteinander.
Ein Hoch auf das deutsche Reinheitsgebot – und auf das gesellige Miteinander: Am Freitag und Samstag hoben hunderte Besucher bei der Remchinger Bierkultur das Glas auf den goldenen Hopfensaft – ebenso wie auf den roten, bernstein- oder kupferfarbenen. Denn die Vielfalt, die neun Brauereien aus der Region zwischen Pforzheim und Karlsruhe mit an Remchingens Neue Ortsmitte brachten, war beachtlich. Da stellte sich schnell die Frage, was denn nun das beste Bier ist?
„Das Freibier“, scherzte Besucher Martin Granget auf Nachfrage. Der Wilferdinger ließ es sich mit seinen Freunden jedoch nicht nehmen, die regionalen Brauereien an ihren teils liebevoll dekorierten Ständen zu unterstützen. „Wir sind schon den zweiten Abend da, um uns durchzuprobieren“, verdeutlichte Martina Hasenfuß, „Wenn man so ein tolles Angebot schon vor der Haustür hat.“ Dabei lobte sie auch die musikalische Vielfalt, die das Team der Remchinger Kulturhalle in diesem Jahr mitten auf den Rathausplatz holte – selbstverständlich ebenso regional wie die Getränke.
So staunten einige Besucher nicht schlecht, die Arzthelferin ihres Hausarztes mal von einer ganz anderen Seite zu erleben: Aileen Sager aus Birkenfeld erkämpfte sich im vergangenen Jahr den dritten Platz bei „Deutschland sucht den Superstar“ und hatte mit ihrem Schlager-Pop das Publikum in Remchingen schnell auf ihrer Seite. Aber auch das „Ray Porter Trio“ aus Königsbach-Stein überzeugte mit seiner Country-Musik, während „Cover Up“ aus dem Raum Pforzheim ebenso wie Andreas Kölsch und Josh Ehlen („Kölsch & Josh“) aus Remchingen bekannte Hits neu arrangierten. Für den Auftakt beim Fassanstich hatte derweil der Remchinger Musikverein gesorgt.
Nicht nur Gersten- und Weizenbier standen hoch im Kurs bei den Besuchern – auch das mit Hafermalz gebraute „Erntebier“ von Michael Gamer aus Stutensee kam gut an: „Ich freue mich über das Zusammentreffen. Wir Brauer sind ohnehin wie eine große Familie – man tauscht sich aus und hilft sich“, stellte der 37-Jährige gelernte Elektroniker fest, der sich seine Leidenschaft am Bierbrauen selbst beigebracht hat.
Auch Walther Schmidt war viele Jahre lang Motorradmechaniker, bevor er angefangen hat, zu brauen: Mit seinem Straubenhardter „Häselbräu“ kommt er das Jahr über auf 15 verschiedene Sorten. Neben süffigem Zwickl hatte er am Wochenende den dunkelmalzigen „Roten Baron“ im Ausschank und freute sich ebenso über das unkomplizierte Miteinander der regionalen Brauereien.
Beim Aufräumen am Sonntagmorgen packten derweil jugendliche Helferinnen und Helfer mit Migrationshintergrund mit an, die die Gemeinde zusammen mit dem Jugendamt des Enzkreises für den Dienst gewinnen konnte.
jza
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