Schutz vor Krautfäule steht bei Kartoffelbauern ganz weit oben

Es ist wieder Zeit für Annabelle, Glorietta, Corinna und Co.: In vollem Gange ist die Frühkartoffelernte im Enzkreis und auch in Remchingen, wie die Kartoffelbauern aus der Region bei einer gemeinsamen Felderbegehung mit Anbauberater Heiko Höllmüller vom Kartoffelberatungsdienst Heilbronn und dem Landwirtschaftsamt Enzkreis feststellten.

Auf den Feldern des Friolzheimer Landwirts Jürgen Böhmler tauschten sich die Berufskollegen gemeinsam mit dem Berater über die aktuelle Situation und die Herausforderungen des niederschlagsreichen Frühsommers aus.

Zwar hat Jürgen Böhmler seine Beregnungsmaschine schon aufs Feld gefahren, um in den kommenden Wochen gerade empfindlichere Sorten mit dem Regenwasser von seinen Hallendächern bewässern zu können – doch das Wasser, das derzeit zwischen den Kartoffelreihen steht, kommt direkt vom Himmel: Die heftigen Niederschläge und langanhaltende Feuchte in den vergangenen Wochen stellen die Kartoffelbauern in der Region vor so manche Herausforderung, verdeutlichte Anbauberater Höllmüller.

Neben Schneckenproblemen und der Gefahr grüner Knollen beim Aufreißen der Dämme hält insbesondere die Kraut- und Knollenfäule zahlreiche Kartoffelbauern in Atem. Ohne Kontrolle kann sie nach einem Befall innerhalb weniger Tage ganze Bestände zunichtemachen, sodass landesweit einzelne Landwirte ganze Felder vorzeitig umbrechen mussten.  

„Da ist die passende Pflanzenschutzstrategie gefragt“, verdeutlichte Höllmüller mit Blick auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Fungiziden beziehungsweise Kupfer im Ökolandbau. Unter anderem durch weite Fruchtfolgen, die passende Sortenwahl, die Nutzung von Prognosesystemen und den regelmäßigen Blick ins Feld halten die Landwirte den Einsatz im Rahmen des integrierten Pflanzenschutzes dennoch möglichst gering.

An Qualität fehle es den bisher in Baden-Württemberg geernteten Kartoffeln derweil nicht, unterstrich der Berater: „Wenn man all den Aufwand und die deutlich gestiegenen Produktionskosten betrachtet, sind zwei bis 2,50 Euro für das Kilo Frühkartoffeln aus der Region ein adäquater Preis.“

jza

Gruppenfoto von Kartoffelbauern auf einem Feld. Mit dabei Anbauberater Heiko Höllmüller
Über die aktuellen Herausforderungen im Kartoffelanbau tauschten sich Landwirte aus der Region zusammen mit Anbauberater Heiko Höllmüller (vorne links) auf den Feldern von Jürgen Böhmler in Friolzheim (rechts) aus. Foto: Zachmann
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