Spannung und Konzentration in rollenden Rädern

Rund ums Rhönrad drehte sich am Wochenende alles beim Turnerbund Wilferdingen: Der TBW war Ausrichter der badischen Mannschaftswettkämpfe der Landesklasse im Rhönradturnen. Er ist einer von elf Vereinen in ganz Baden, in denen es eine Rhönradabteilung gibt – und zwar in Wilferdingen schon seit 30 Jahren, wie sich die Verantwortlichen zurückerinnerten, während die ambitionierten Turnerinnen sowie zwei Turner eine Kür nach der anderen vor der mehrköpfigen Kampfrichterjury präsentierten.  

„Damals hatte der Verein noch nicht so viel Geld, sodass wir gebrauchte, zu der Zeit noch unbeschichtete Rhönräder ausgeliehen und mit Unterstützung örtlicher Handwerker nachgebaut haben“, erinnerte sich der damalige Vorsitzende Winfried Butz zurück, „Stundenlang haben wir den Stahl in der Turnhalle von Hand abgeschmirgelt, um ihn anschließend mit Kunststoff zu ummanteln.“ Eine bis heute währende Erfolgsgeschichte nahm ihren Lauf: „Die Gruppe ist nach wie vor bunt, lebendig und junggeblieben. Sie ist eines unserer Aushängeschilder und nicht nur bei Aufführungen in der Gemeinde begehrt“, freute sich die heutige Vorsitzende Beate Bartel mit Blick zu Margret Engel, die seit Anfang an als Trainerin mit dabei ist und die Gruppe mit 18 Kindern und Jugendlichen und ebenso vielen Erwachsenen zusammen mit Sandra Fuchs leitet. „Respekt, dass ihr das so toll hinbekommt“, lobte Remchingens Bürgermeisterin Julia Wieland das Engagement. „Das Rhönrad ist ein Symbol für Dynamik, Bewegung, aber auch für das Vereinen von Kraft und Präzision“, verdeutlichte Wieland bei ihrer Ansprache die Vielseitigkeit des bis zu 60 Kilogramm schweren Rads, das Otto Feick, wohnhaft an der Rhön, 1925 patentieren ließ und mit dem sich deutsche Sportlerinnen und Sportler regelmäßig auf internationale Treppchen turnen.

In Wilferdingen stellten insbesondere jüngere Teilnehmer der Vereine LSV Ladenburg, TV Neckargemünd, TV Whyl und des Gastgebers ihr Können unter Beweis – nicht nur im rollenden Rad, sondern auch mit mutigen Turnübungen außerhalb oder rasanten Absprüngen, die das Publikum nicht selten zum Luftanhalten brachten. Dabei dürfe man einfach nicht den Mut verlieren, müsse genug Körperspannung und Konzentration haben, bringt es die 13-Jährige Amalia Rodriguez Bott auf den Punkt: „Klar kommen die Finger ganz selten mal unters Rad, aber so ein Bluterguss geht nach ein paar Tagen auch wieder weg“, zeigt sich die Wilferdinger Turnerin zuversichtlich, „Wenn man gerne Sport macht und beweglich ist, ist Rhönrad ein toller Sport für jedes Alter.“ Für Kinder ab neun Jahren, die mindestens 175 Zentimeter hoch greifen können, bietet der Verein ein wöchentliches Training an, Ältere können auch zweimal wöchentlich trainieren.

Während sich die Gastvereine abwechselnd die ersten Plätze der Mannschaftswertungen sicherten, konnte der TBW am Wochenende zwei Mal Platz zwei erreichen – ein tolles Ergebnis für Margret Engel, die selbst vor wenigen Wochen bei einem bundesweiten Turnier eine Goldmedaille ihrer Altersklasse erturnte: „Nun heißt es, die schwierigen Übungen weiter zu üben und in die Kür einzubauen.“ 

jza

Für spannende Blicke sorgten insbesondere junge Turnerinnen sowie zwei Turner von vier Vereinen bei den landesweiten Rhönrad-Wettkämpfen, die der Turnerbund Wilferdingen ausrichtete. Foto: Zachmann
Für spannende Blicke sorgten insbesondere junge Turnerinnen sowie zwei Turner von vier Vereinen bei den landesweiten Rhönrad-Wettkämpfen, die der Turnerbund Wilferdingen ausrichtete. Foto: Zachmann
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